Ausländische Banken locken deutsche Sparer mit hohen Festgeld-Zinsen

Bildrechte: Flickr Auf hoher Kante matze_ott CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
Bildrechte: Flickr Auf hoher Kante matze_ott CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Früher fußte eine solide Altersvorsorge auf zwei simplen Bausteinen: Abgesichert war man mit der gesetzlichen Rentenversicherung und dem persönlichen Sparbuch. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Die Rente reicht schon lange nicht mehr für einen sorgenfreien Lebensabend und das Zinsniveau deutscher Festgeldkonten gleicht zum Teil nicht einmal die Inflation mehr aus. Es sind die Minimal-Zinsen im Euro-Raum, die an den Nerven der Anleger zerren. 

Beliebte Finanzprodukte wie das Sparbuch oder Tagesgeldkonto werfen mittlerweile so wenig Rendite ab, dass so mancher Sparer das Gefühl hat, letztendlich draufzuzahlen. Und dennoch steckt das Geld der Deutschen zum Großteil in Bankeinlagen. Nach aktuellen Zahlen der Bundesbank entfielen fast 40 Prozent des Geldvermögens von 5,011 Billionen Euro auf Bargeld und Spareinlagen. Nennenswerte Zinsen gibt es jedoch nur noch im europäischen Ausland. Während das durchschnittliche Zinsniveau in Deutschland nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) bei mickrigen 0,6 Prozent herumdümpelt, können sich Sparer in Frankreich oder den Niederlanden immerhin noch über 1,8 Prozent Zinsen freuen.


Eine deutlich sattere Rendite verspricht hingegen ein Festgeldkonto in Bulgarien. Hier bietet die First Investment Bank (FiBank) in Sofia Festgeldzinsen von 2,10 Prozent – und das bei einer überschaubaren Laufzeit von 12 Monaten. Wer sich gleich für drei Jahre bindet, kann sogar bis zu 2,6 Prozent Zinsen herausschlagen. Während deutsche FiBank-Kunden anfangs sogar 2,9 Prozent Zinsen bei 12-monatiger Laufzeit erhielten, wurde der Zinssatz im Rahmen einer Zinsanpassung im Februar um bis zu 70 Basispunkte reduziert. Ein entsprechendes Konto kann über den Geldanlagemarktplatz WeltSparen eröffnet werden. Eine Kontoeröffnung kann ab einer Einlage von 10.000 Euro vorgenommen werden. Maximal lassen sich 100.000 Euro über WeltSparen in Bulgarien anlegen. Ab dieser Summe endet die Einlagensicherung der Europäischen Union für das Guthaben von Kleinsparern. Besteuert wird die Geldanlage in Bulgarien mit einer Quellensteuer in Höhe von 10 Prozent. Diese ist auf die Kapitalsteuer in Deutschland jedoch voll anrechenbar.


Szenario 7