
Weil der Rüstungskonzern Airbus Defence & Space am Standort Ulm die Kulturnacht mitfinanziert, wollen sich mehrere Kulturschaffende nicht mehr an dem Fest beteiligen. «Wir wollen uns als Kulturveranstalter nicht von der Rüstungsindustrie finanzieren lassen», sagte beispielsweise Hannah Eggers vom Ulmer Jazzkeller «Sauschdall» der Deutschen Presse-Agentur. Nach Angaben der «Südwest Presse» (Samstag) lädt die Ulmer Kulturbürgermeisterin Iris Mann (parteilos) die Beteiligten wegen des Streits nun zu einem Runden Tisch.
Laut den Grünen im Ulmer Gemeinderat zogen sich bereits rund 15 bis 20 Teilnehmer zurück oder überlegen zumindest, sich nicht an dem am 19. September geplanten Fest in Ulm und im bayerischen
Neu-Ulm zu beteiligen. «Wir kritisieren Airbus nicht selber, aber wir müssen auf die Kritik reagieren», sagte Michael Joukov, Grünen-Fraktionsgeschäftsführer in Ulm. Die Grünen hätten angeboten,
den Sponsoring-Betrag der Airbus-Rüstungssparte bis zu 5000 Euro zu übernehmen. «Das wäre uns eine breite Kulturnacht wert», sagte Joukov.
Nach Angaben des Organisationsteams der Kulturnacht besteht seit vergangenem Jahr ein dreijähriger Sponsoringvertrag mit dem Rüstungskonzern. «Wir nehmen die laufende Diskussion sehr ernst, halten aber eine Grundsatzdiskussion an sich und ganz konkret über eine Vertragsauflösung mit dem Partner zum jetzigen Stand für fehl am Platz», teilten die Organisatoren am Freitag mit. (DPA/LSW)