Niedriger Zuckerpreis belastet Südzucker

Logo der Zuckerfirma Südzucker. Foto: Uwe Anspach/Archiv
Logo der Zuckerfirma Südzucker. Foto: Uwe Anspach/Archiv

Die niedrigen Preise für Zucker und Biokraftstoff bringen Europas größten Zuckerkonzern Südzucker weiter in Bedrängnis. Wie das Unternehmen am Freitag in Mannheim mitteilte, brach der Gewinn vor Steuern und Zinsen (Ebit) im Geschäftsjahr 2014/15 (28. Februar) deutlich auf 180 Millionen Euro ein (Vorjahr: 622 Mio. Euro). Die Erlöse gingen von 7,5 Milliarden Euro auf 6,8 Milliarden Euro zurück. Als Grund nannten die Mannheimer die anhaltende Talfahrt am Zucker- und Ethanolmarkt.


Auch im laufenden Geschäftsjahr rechnet der MDax-Konzern deswegen mit Rückschlägen: Demnach dürfte der Umsatz auf 6 bis 6,3 Milliarden Euro sinken. Beim operativen Ergebnis erwartet Südzucker einen Rückgang auf 50 bis 150 Millionen Euro.


Die Zuckerpreise in Europa sind seit eineinhalb Jahren auf Talfahrt. Südzucker hat ein Sparprogramm aufgelegt, bei dem auch Stellenstreichungen geplant sind. Die endgültigen Zahlen und eine detaillierte Prognose will der Konzern am 21. Mai bekanntgeben.


Auch Südzucker-Tochter Cropenergies warnte vor einem weiteren schwierigen Jahr. Zwar seien die Ethanolpreise in der EU in den vergangenen Wochen leicht gestiegen. Wie nachhaltig das aktuelle Preisniveau sei, sei allerdings unklar.


Cropenergies gewinnt Ethanol aus Zuckerrüben, das dann als Biokraftstoff beispielsweise in E10 verwendet wird. Südzucker stellt zudem Fruchtzubereitungen, Stärke oder Tiefkühlkost her. Hauptgeschäft ist aber Zucker, weshalb der Sinkflug der Zuckerpreise den Konzern im vergangenen Jahr stark getroffen hat. (DPA/LSW)