
Die Rezeptfreiheit für die «Pille danach» führt nach Ansicht des baden-württembergischen Gesundheitsministeriums zu keinem sorglosen Umgang mit dem starken Medikament. «Nie hat irgendjemand festgestellt, in den vielen, vielen Ländern, wo Rezeptfreiheit besteht, dass Frauen fahrlässig damit umgehen», sagte Sprecher Helmut Zorell am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Das Ministerium habe bislang keine Hinweise auf einen «sprunghaften Anstieg» der Verkaufszahlen.
In Deutschland sind seit Mitte März Notfallverhütungsmittel nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr ohne Rezept erhältlich. Statt wie bisher der Arzt soll die Apotheke die Beratung der Frauen
übernehmen. Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) hatte sich vor wenigen Tagen besorgt über Berichte geäußert, denen zufolge der Verkauf des Medikaments stark angestiegen ist.
Das Medikament sei kein alternatives, modernes Verhütungsmittel, sondern für Notfälle gedacht, «wenn Kondome platzen oder Frauen zum Geschlechtsverkehr gezwungen werden», sagte Zorell. Gesundheitsministerin Katrin Altpeter (SPD) habe sich im Bundesrat «als eine der ersten» für die «Pille danach» eingesetzt. (DPA/LSW)