Warnstreiks bei der Deutschen Post

Aufgrund von Warnstreiks bei der Post kommt es zu Lieferverzögerungen. Foto: Lukas Schulze
Aufgrund von Warnstreiks bei der Post kommt es zu Lieferverzögerungen. Foto: Lukas Schulze

Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post um kürzere Wochenarbeitszeiten setzt die Gewerkschaft Verdi erste Nadelstiche. Nahezu bundesweit sollen Beschäftigte des gelben Riesen heute ihre Arbeit vorübergehend ruhen lassen. Ein Verdi-Sprecher ging davon aus, dass es bei der Zustellung von Briefen und Paketen zu Verzögerungen kommen wird. Post-Personalchefin Melanie Kreis zeigte kein Verständnis für die Warnstreiks: Die Post habe sich sehr konstruktiv mit der Verdi-Forderung auseinander gesetzt. Sie werde jetzt alles tun, um die Auswirkungen der Warnstreiks auf die Kunden zu beschränken.


Verdi fordert für die 140 000 Tarifkräfte des Unternehmens eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 36 Stunden mit vollem Lohnausgleich. Das Management hatte verschiedene Ideen zur Verkürung und Flexibilierung von Arbeitszeiten vorgelegt, aber die Frage des Lohnausgleichs ausgeklammert.


Verdi wirft der Post vor, im Zusammenhang der Gründung von regionalen Gesellschaften in der Paketzustellung vertragliche Vereinbarungen zum Schutz vor Fremdvergabe gebrochen zu haben. Diese Regelung sieht vor, dass die Post bei der Zustellung von Briefen und Paketen maximal 990 Zustellbezirke an konzerninterne oder externe Unternehmen vergeben darf. Für die regionalen Gesellschaften gilt zudem nicht der Haustarifvertrag, sondern der niedrigere Tarif des Logistikgewerbes. (DPA)