Kabinett will Fracking-Paket beschließen

Der Bohrturm einer Ölförderplattform in Pennsylvania, die nach dem Prinzip des «Fracking» arbeitet. Foto: Jim Lo Scalzo
Der Bohrturm einer Ölförderplattform in Pennsylvania, die nach dem Prinzip des «Fracking» arbeitet. Foto: Jim Lo Scalzo

Nach langer Debatte will die Bundesregierung einen Gesetzentwurf für das umstrittene Gas-Fracking in tiefen Gesteinsschichten beschließen. Das Kabinett will ein Verbot verfügen für sensible Regionen wie Wasserschutz- und Trinkwasserversorgungsgebiete. Bisher gibt es keine gesetzliche Regelung, weshalb Handlungsbedarf besteht. Ein erster Anlauf war 2013 gescheitert, weil Vorschläge der damaligen Bundesregierung aus Sicht einiger Unions-Abgeordneter keinen ausreichenden Wasser-schutz boten.


Beim unkonventionellen Fracking wird mit Sand und Chemikalien vermischtes Wasser unter hohem Druck in Schiefer- und Kohleflözgestein gepresst. Dadurch wird das Gestein aufgebrochen, so dass aus feinen Rissen das Gas entweichen kann. Unternehmen sehen wegen signifikanter Schiefergasvorkommen hier lukrative Chancen. Zunächst soll es aber nur wissenschaftlich begleitete Erprobungsmaßnahmen geben, später kann aber eine Expertenkommission eine Unbedenklichkeitsbescheinigung für kommerzielle Projekte aussprechen.


Das seit über 50 Jahren in Deutschland praktizierte konventionelle Fracking, bei dem Gas aus sehr tief liegenden Hohlräumen gefördert wird, will die Bundesregierung unter strengen Umweltauflagen weiter erlauben. Grüne, Linke und Umweltschützer warnen vor der Gefahr eines «Fracking-Ermöglichungsgesetzes». (DPA)