Wer ein Haus gekauft, ein Auto finanziert oder einen finanziellen Engpass überbrückt hat, musste dafür oft einen Kredit aufnehmen. Mitunter sind die Konditionen, unter welchen das Darlehen vertraglich beschlossen wurde, aber im Nachhinein nicht so günstig wie gedacht. In einigen Fällen gibt es die Möglichkeit den Kredit umzuschulden. Prinzipiell ist eine Umschuldung ganz einfach. Nachdem ein Darlehensvertrag mit einer neuen Bank unterschrieben wurde, meldet diese sich bei der bisherigen Bank und informiert diese darüber, dass der Kredit am Ende der Zinsbindung abgelöst wird. Ab dem Tag der Umschuldung bezahlt der Kreditnehmer die monatliche Rate an die neue Bank, die der bisherigen Bank den offenen Darlehensbetrag überweist.
Noch leichter ist es, wenn ein Dispokredit umgeschuldet wird. Wer sein Konto zur Überbrückung finanzieller Schwierigkeiten überzogen hat, denkt meist gar nicht daran, den Dispokredit mit einem Ratendarlehen auszulösen. Dabei kann ein Kreditnehmer aufgrund der massiven Unterschiede des Zinsniveaus viel Geld sparen. Während ein Dispokredit durchschnittlich 10,65 Prozent Zinsen aufweist, ist ein Privatkredit bei der norisbank bereits ab 3,7 Prozent effektiven Jahreszins zu haben. Hier macht eine Umschuldung also durchaus Sinn.
Nicht immer ist die Auflösung eines Kredits aber sofort machbar. Die Finanzierung von Immobilien beispielsweise erfolgt in der Regel langfristig. Wer wegen hoher Zinsen, Scheidung oder Umzug vorzeitig aus dem Immobilienkredit aussteigen will, kann das nur mit Extragebühren. Eine Umschuldung macht hier erst nach Ablauf der Zinsbildung Sinn, wenn die Anschlussfinanzierung ansteht. Dann kann der Kredit ohne die hohen Gebühren, die eine Vorfälligkeitsentschädigung nach sich zieht, zu einem anderen Anbieter umgeschuldet werden.
Eine Anschlussfinanzierung ist generell eine gute Gelegenheit, um neue Angebote von anderen Banken einzuholen, auch wenn die Schlussrate für das finanzierte Auto oder Sofa fällig wird. Wer sich frühzeitig um die Finanzierung der Restsumme nach Ablauf der Zinsbindung kümmert, kann von den niedrigen Zinsen einer neuen Bank profitieren.
Viele Kreditnehmer schrecken den Aufwand, den eine Umschuldung mit sich bringt. Dies nutzen die Banken zu ihrem Vorteil, indem sie die Anschlussfinanzierung mit höheren Zinsen versehen als bei Neukunden. Eine Anschlussfinanzierung bei einer anderen Bank ist deshalb häufig günstiger. Auch, weil nicht mehr die Risiken wie Zahlungsausfall der Erstfinanzierung drohen, und im Falle von Immobilien nach Ende der ersten Zinsbindung auch die Sicherheit gestiegen ist. (Szenario7)