Chancen für Blick auf Sonnenfinsternis im Süden am besten

Die besten Chancen auf einen wolkenfreien Himmel gibt es für diesen Freitag im Süden Deutschlands. Foto: Kay Nietfeld/Archiv
Die besten Chancen auf einen wolkenfreien Himmel gibt es für diesen Freitag im Süden Deutschlands. Foto: Kay Nietfeld/Archiv

Seltenes Himmelsschauspiel: Von Deutschland aus kann an diesem Freitag eine Sonnenfinsternis beobachtet werden. Voraussetzung ist allerdings, dass die Wolken keinen Strich durch die Rechnung machen. «Das Ereignis ist grundsätzlich überall bei uns zu sehen», sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) im hessischen Heppenheim, Otto Guthier. «Und das noch am Vormittag zur besten Zeit.» Sein Tipp: Zur nächsten Volkssternwarte gehen, um das Spektakel gemeinsam zu erleben und auch noch erklärt zu bekommen.


Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes ist aber nicht überall mit freier Sicht zu rechnen. Die besten Chancen auf einen wolkenfreien Himmel gibt es im Süden, wie der Meteorologe Lars Kirchhübel am Mittwoch sagte. «In Bayern und Baden-Württemberg dürfte die Sonne von einem wolkenlosen Himmel strahlen.» Am schlechtesten sieht es für den Norden aus, im Osten könnte die Sonne durch Wolken durchscheinen. Am unsichersten ist die Vorhersage für den Westen. Ob über Hessen oder Nordrhein-Westfalen Wolken verschwinden, sei fraglich.


Die Stromnetzbetreiber freuen sich über die Wolken und gaben bereits vorsichtige Entwarnung bei der befürchteten Blackout-Gefahr durch die Sonnenfinsternis. Ein «Worst-Case-Szenario» mit starken Schwankungen im Netz - durch wegfallende und nach Ende der Finsternis wieder hinzukommende Solarleistung - könnte wohl vermieden werden. «Der Wetterbericht sieht für uns gut aus», sagte der Leiter Systemführung beim westdeutschen Netzbetreiber Amprion, Joachim Vanzetta.


Was passiert nun genau am Himmel? Am Freitag schiebt sich der Neumond vor die Sonnenscheibe und verdunkelt sie. Bei dieser totalen Sonnenfinsternis wird es allerdings nur in einem etwa 400 Kilometer schmalen Streifen auf dem Nordatlantik komplett dunkel. In Europa, Nordafrika, dem Mittleren Osten, dem westlichen Asien und auf Grönland ist das Ereignis als Teilfinsternis zu sehen, bei der die Sonnenscheibe unterschiedlich stark vom Mond bedeckt wird. Hier wird es also nicht komplett dunkel, aber es kann düster werden.


Je nach Standort beginnt das Schauspiel etwa gegen 9.30 Uhr. Eine gute Stunde später, kurz nach 10.30 Uhr, ist die größte Bedeckung der Sonne erreicht. Gegen 12.00 Uhr ist die Sonnenfinsternis beendet.


Wer wissen will, wo es Sternwarten gibt und zur Sonnenfinsternis etwas los ist, gibt im Internet einfach den Begriff «Astronomietag» ein, klickt die Sternfreunde an und bekommt Infos (http://www.vds-astro.de/ueber-die-vds/astronomietag.html). Das Eintragen des Wohnortes reicht, um fündig zu werden.


Guthier mahnte zur besonderen Vorsicht: «Nie mit ungeschütztem Auge hinsehen. Am besten mit Sonnenschutz-Spezialbrille, die beim Optiker zu bekommen ist.» Ansonsten drohen schwere Augenschäden bis hin zur Blindheit. Die Lichtschutzbrillen sind in der Regel für wenige Euro zu haben. Nach einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur sind die sie bei vielen Optikern aber nicht im Angebot oder bereits ausverkauft. Der Experte warnte davor, sich als Alternative eine rußgeschwärzte Glasplatte vor die Augen zu halten. «Die Infrarot-Strahlen kommen durch. Das ist gefährlich.» (DPA)