Bei einem Wettstreit der Dialekte vor dem Tübinger Landgericht haben Sauerländer gegen Schwaben schwere Geschütze aufgefahren. «Das Schwäbische ist kein Dialekt, sondern eine chronische Erkrankung der Sprechwerkzeuge», eröffnete Roman-Autor Peter Prange am Donnerstag im Schwurgerichtssaal das kuriose Duell um die beiden Mund- und Lebensarten. Der Förderverein «Schwäbischer Dialekt» hatte den Wettbewerb im Gericht organisiert. Der Tübinger Volkskundler Hermann Bausinger verteidigte alleine die Ehre der Schwaben-Front. Der 88-Jährige parierte gelassen die kulturellen Angriffe der Sauerländer. «Diese Veranstaltung ist ein Zeichen unserer ausgeprägten Willkommenskultur.»
Prange fiel es mit seinem sauerländischen Mitstreiter Michael Martin angesichts der schwäbischen Übermacht im Publikum schwer, die rund 100 Zuhörer von der sauerländischen Überlegenheit zu
überzeugen. Und scherzte dann selbst auch über seine Heimat: «Das Sauerland fängt an, wo die Regenschirme hoch und die Mundwinkel runter gehen.» (DPA)