Der Ausblick von Dürr auf das laufende Jahr hat am Montag einige Anleger vergrätzt. Im frühen Handel büßte das Papier des Maschinenbauers als Schlusslicht im MDax um 4,28 Prozent auf 93,52 Euro ein. Der Index der mittelgroßen Werte sank zugleich um 1,05 Prozent. Analyst Ingo-Martin Schachel von der Commerzbank sprach von "konservativen Zielen" bei Dürr. Die Kursreaktion fiel auch deshalb so harsch aus, weil die Aktie seit Jahresbeginn massenhaft Vorschusslorbeeren gesammelt hatte. Erst am Donnerstag hatte das Papier bei 99,50 Euro ein Rekordhoch erreicht. Seit Anfang Januar stieg die Aktie bislang um stattliche 33 Prozent. Damit verteuerte sie sich prozentual so stark wie sonst kaum eine andere Aktie in dem 50 Werte umfassenden MDax, der selbst zugleich um 19 Prozent zulegte. Nur das Airbus-Papier stieg noch kräftiger.
Übereinstimmend sprachen Händler und Analysten bei Dürr von "starken Zahlen" für das vierte Quartal. Die Erwartungen seien in jeder Hinsicht recht ordentlich übertroffen worden, sagte einer von
ihnen. Laut Analyst Jasko Terzic von der DZ Bank sind diese starken Zahlen aber bereits in dem deutlichen Kursanstieg enthalten. Der neue Ausblick könne nicht als weiterer Kurstreiber dienen, da
er nicht zu beeindrucken vermag.
Für das laufende Jahr rechnet Dürr wegen stabiler Konjunkturaussichten und dem Zukauf des Holzmaschinenbauers Homag mit einem deutlich höheren Auftragseingang von 3,2 bis 3,5 Milliarden Euro sowie einem Umsatzplus auf 3,4 bis 3,5 Milliarden Euro. Die Margen gemessen am operativen Ergebnis (Ebit) soll zwischen 7,0 und 7,5 Prozent liegen.
Die Analysten hätten im Schnitt mit einer besseren Ebit-Marge gerechnet, führte Analyst Schachel von der Commerzbank aus. Allerdings verwies er zugleich auf Belastungen durch die Eingliederung von Homag. Er sieht im späteren Jahresverlauf zudem durchaus Luft nach oben: "Dürr weist eine Erfolgsgeschichte an sehr konservativen ersten Margenzielen auf." (DPA-AFX)