
Im Streit um Schweizer Fluglärm über Süddeutschland will Baden-Württembergs grün-rote Regierung von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) Taten sehen. Dobrindt solle sich hinter die Forderungen der betroffenen Region stellen, sagte die Staatssekretärin im Stuttgarter Verkehrsministerium, Gisela Splett (Grüne), am Donnerstag. Sie begrüße den geplanten Dobrindt-Besuch am Freitag im vom Fluglärm geplagten Waldshut-Tiengen am Hochrhein. Dobrindt müsse diesem aber Taten folgen lassen und den Fluglärm eindämmen. Dies habe er bislang versäumt.
Splett forderte den Minister auf, die vom Flughafen Zürich geplanten neuen Flugrouten abzulehnen. Sie brächten zusätzliche Belastungen nach Deutschland. Zudem müsse er dem von seinem Vorgänger
Peter Ramsauer (CSU) ausgehandelten binationalen Fluglärm-Staatsvertrag endgültig eine Absage erteilen. Das Land habe sich hinter die betroffene Region gestellt, dies müsse nun auch Dobrindt
tun.
Im Anflug auf den Flughafen Zürich nehmen die meisten Maschinen Kurs über deutsches Gebiet. Betroffen sind der Schwarzwald und der Bodensee. Dort gibt es seit Jahrzehnten Widerstand. Organisiert wird der Drobrindt-Besuch von der CDU Südbaden. Geplant ist ein Bürgerdialog. Fluglärmgegner haben Proteste angekündigt. (DPA/LSW)