
Wegen des Wegfalls der Zuckermarktordnung im Jahr 2017 plant Europas größter Zuckerkonzern Südzucker Stellenstreichungen im dreistelligen Bereich. Besonders die Verwaltung im Geschäftssegment Zucker sei betroffen, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch und bestätigte einen Bericht der «Heilbronner Stimme». «Wir gehen alle Prozesse durch und schauen, wer in Rente geht und wen man umsetzen könnte.» Beabsichtigt sei etwa, die Zuckerproduktion im französischen Marseille einzustellen - hier gehe es um 80 Mitarbeiter.
Außerdem gebe es ein Vorruhestandsprogramm für bis zu 50 belgische Beschäftigte.
Mit dem Wegfall der Zuckermarktordnung steht der Branche eine riesige Umstellung bevor. Sie reguliert bislang den europäischen Markt strikt über Produktionsquoten, Einfuhrzölle und Subventionen. Ohne vorgegebene Quoten fällt die Sicherheit weg, die bislang selbstverständlich war.
Weitere Stellenstreichungen seien möglich, sagte der Sprecher. «Wir werden aber nicht in den vierstelligen Bereich kommen.» Der Konzern beschäftigt nach eigenen Angaben rund 18 000 Mitarbeiter, 8200 davon im Segment Zucker. (DPA/LSW)