
Alberschwende (dpa/lsw) Eine Chinesische Mauer für den Bodensee: Während auf der Seebühne in Bregenz die Kulisse für die Oper «Turandot» mehr und mehr Gestalt annimmt, entstehen in Alberschwende im österreichischen Vorarlberg derzeit Dutzende Mauersteine aus Holz und Putz. Mit ihnen soll ein Teil der weltberühmten Mauer bei den Festspielen nachgebildet werden, sagte Festspielintendantin Elisabeth Sobotka am Donnerstag. Zeitgleich entstehen nahe Berlin die Nachbildungen von 200 rund zwei Meter hohen Terracotta-Kriegern für das Bühnenbild.
Mit chinesischem Kolorit und «geheimnisvoller Exotik» wollen die Bregenzer Festspiele im kommenden Sommer Zuschauer an den Bodensee locken: Ab 22. Juli 2015 wird auf der Seebühne «Turandot»
gezeigt. «In einem großen dramatischen Moment werden die Mauersteine mitspielen», erklärte Sobotka. Mehr wollte sie nicht verraten. Von den insgesamt 650 Mauersteinen werden 110 in Alberschwende
nahe Bregenz hergestellt.
Voraussichtlich Ende März werden die letzten Kulissenteile für die Oper des italienischen Komponisten Giacomo Puccini auf der Seebühne angeliefert und wie ein Mosaik zu einem großen Ganzen zusammengefügt. Die Chinesische Mauer soll als zentrales Bühnenelement später einmal 27 Meter hoch, 72 Meter lang und 335 Tonnen schwer sein und aus dem Bodensee herauskommen. Die Chinesische Mauer am Bodensee ist zwar nicht vom Weltall aus zu sehen, aber zumindest vom Bregenzer Hausberg, dem «Pfänder». «Von dort oben aus sieht man, wie die Mauer und das Bühnenbild mit der Natur zusammen wächsen», sagte Sobotka.
Das Werk «Turandot» mit der weltberühmten Arie «Nessun dorma» (Keiner schlafe) erzählt die Geschichte der chinesischen Prinzessin Turandot, die jeden Freier köpfen lässt, der ihre Rätsel nicht lösen kann. Für die Regie und das Bühnenbild ist der Schweizer Marco Arturo Marelli verantwortlich. 25 Vorstellungen stehen bei den Festspielen auf dem Programm, die letzte am 23. August 2015. (DPA/LSW)