Märklin-Dampfer zehn Jahre nach Raub für 165 000 Euro versteigert

«Augusta Victoria» wurde für 165 000 Euro versteigert. Foto: D. Maurer/Archiv
«Augusta Victoria» wurde für 165 000 Euro versteigert. Foto: D. Maurer/Archiv

Zehn Jahre nach dem Einbruch ins Museum des Modellbauers Märklin in Göppingen ist der Blechmodelldampfer «Augusta Victoria» für 165 000 Euro versteigert worden. Es habe einen spannenden Bieterwettstreit zwischen Menschen im Saal sowie am Telefon gegeben, sagte ein Sprecher des Auktionshauses Hohenstaufen am Samstag. Durchsetzen konnte sich am Ende ein telefonischer Bieter. Das Ausgangsgebot hatte bei 90 000 Euro gelegen.


Das 1,20 Meter lange Prunkstück war in der Nacht zum 18. Januar 2005 mit weiteren 183 teils wertvollen Exponaten im Gesamtwert von 1,7 Millionen Euro aus dem Märklin-Museum gestohlen worden. Rund 80 Prozent der Beute wurde sechs Wochen nach der Tat in Wien beschlagnahmt, bei einem fingierten Aufkauf von Interpol.


Durch einen Zufall gingen zwei der Täter später der italienischen Polizei ins Netz: Sie fuhren zu schnell und fielen einer Streife auf, die eigentlich nach einer Schleuserbande suchte. In ihrem Kofferraum lag die «Augusta Victoria». 2006 kam es zum Prozess. Ein damals 33 Jahre alter Mann wurde wegen Diebstahls in einem besonders schweren Fall zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt. Ein Komplize bekam viereinhalb Jahr Haft, der dritte Angeklagte eine Bewährungsstrafe.


Viele Diebesstücke kamen zurück ins Museum, die «Augusta Victoria» ging aber zurück an den Leihgeber. Dieser hatte sie nun zur Versteigerung ins Auktionshaus gegeben. (DPA/LSW)