
Der Granatenbauer Diehl ist in diesem Jahr nicht unter den Sponsoren des baden-württembergischen Sommerfests, nachdem die Unterstützung des Rüstungsunternehmens 2014 eine heftige Debatte ausgelöst hatte. Die Landesvertretung in Berlin, die die sogenannte Stallwächterparty organisiert, habe den Konzern diesmal gar nicht erst gefragt, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Das Unternehmen habe schon im Vorfeld signalisiert, das traditionelle Treffen von Prominenz aus Politik und Wirtschaft in Berlin nicht mehr sponsern zu wollen.
Diehl war im vergangenen Jahr als einer von 32 Sponsoren aufgetreten und hatte 5000 Euro gespendet. Da das Unternehmen unter anderem Granaten und Lenkflugkörper herstellt, hatte die Opposition
vor allem den Grünen in der Landesregierung als Friedenspartei Doppelmoral vorgeworfen. Bundesratsminister Peter Friedrich (SPD) hatte das Sponsoring verteidigt. Grüne und SPD erinnerten damals
daran, dass die CDU gegen eine Zwischenlagerung von Atommüll in Philippsburg bei Karlsruhe sei, obwohl sie die Atomkraft lange Zeit befürwortet habe. (DPA/LSW)