Kretschmann beschwert sich bei Merkel über schleppende Asylverfahren

Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Foto: Daniel Naupold/Archiv
Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Foto: Daniel Naupold/Archiv

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) macht wegen des starken Zustroms von Flüchtlingen vom Balkan Druck auf Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Sie müsse dafür sorgen, dass Asylverfahren in der vorgesehenen Dreimonatsfrist durchgeführt werden könnten, schrieb er in einem Brief an Merkel, aus dem die Ulmer «Südwest Presse» (Freitag) zitiert. Das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sei «weiterhin nicht in der Lage, Asylanträge auch nur annähernd in dem für die Erstaufnahme geltenden Dreimonatszeitraum zu bearbeiten».


Das Bundesamt brauche dringend mehr Personal, um auf den «sehr hohen Zugang von Asylantragstellern angemessen reagieren zu können». Die schleppende Bearbeitung der Verfahren berühre nicht nur das Interesse der Länder, Kommunen und Antragsteller, «sondern auch die allgemeine Akzeptanz des Rechts auf Asyl».


An diesem Freitagvormittag beraten die Innenminister der Länder in einer Telefonkonferenz über den Umgang mit dem Flüchtlingsandrang. Seit Beginn des Jahres kommen vor allem Menschen aus dem Kosovo und Albanien nach Deutschland - vor allem nach Baden-Württemberg und Bayern. 2014 stammten die meisten Flüchtlinge noch aus Syrien. (DPA)