Mit Butzenlauf und Hemdglonker läuten Narren die heiße Phase ein

Narrenmusikkapelle mit Nachthemden beim Hemdglonkerumzug . Foto: P. Seege/Archiv
Narrenmusikkapelle mit Nachthemden beim Hemdglonkerumzug . Foto: P. Seege/Archiv

Die Narren in Radolfzell (Kreis Konstanz) sind traditionell immer etwas früher dran: Mit Zipfelmützen und weißen Nachthemden haben die Mäschgerle dort am Mittwochabend die närrische Woche eingeläutet. Während in vielen anderen Hochburgen im Land die heiße Phase der Fastnacht erst am Donnerstag - dem «Schmotzigen Dunschtig» - beginnt, treffen sich die Radolfzeller traditionell schon am Vorabend zu ihrem Umzug. «Hier werden alle Unterschiede, ob Lehrer oder Schüler, Chef oder Mitarbeiter, durch eine gleiche Kleidung unter närrischem Getöse hinweggefegt», heißt es bei der Narrenzunft. 

Anschließend treffen sich die Mäschgerle zum Preiskleppern - dabei schlagen sie mit zwei Holzbrettchen gegeneinander. Eine Jury bewertet dann unter anderem den Rhythmus, die Melodie und die Körperhaltung des Klepperers. Wer gewinnt, bekommt die «Krone aller Klepperer» verliehen.


Auch im benachbarten Konstanz ging die närrische Woche schon am Mittwochabend los: Beim traditionellen Butzenlauf zogen dort bis zu 2000 Narren mit befreundeten Zünften durch die geschmückten Altstadtgassen. Das «Butzenlaufen» reicht nach Angaben der Zunft bis ins Mittelalter zurück. An den närrischen Fasnachtstagen liefen damals vermummte Gestalten verbutzt - also mit Maske - umher und trieben Schalk mit den Bürgern. (DPA/LSW)