Kretschmann: Abhängigkeit von russischer Energie lösen

Kretschmann betonte die Wichtigkeit der Energiewende. Foto: B. Weissbrod/Archiv
Kretschmann betonte die Wichtigkeit der Energiewende. Foto: B. Weissbrod/Archiv

Die politischen Unruhen im Osten Europas sind nach Ansicht von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) auch ein gewichtiges Argument für die Energiewende. «Deutschland bezieht fast 40 Prozent seines Gases und auch Öl aus Russland. Das zeigt, wie abhängig wir von Energieimporten sind und wie verletzbar unsere Energieversorgung ist», warnte der Ministerpräsident am Freitag bei den 4. Energiepolitischen Gesprächen in Stuttgart. Es sei offensichtlich, dass an der Energiewende «kein Weg vorbei» führe. 

Im Mittelpunkt der Gespräche mit Vertretern der Südwest-Wirtschaft sowie von Kommunen, Verbänden und Interessengruppen standen Fragen des Netzausbaus und des Monitorings der Energiewende.


Kretschmann mahnte einen zügigen Netzausbau an. Er sei «elementare Voraussetzung für die Versorgungssicherheit» und somit für eine erfolgreiche Energiewende. Beim Netzausbau laufe man in Deutschland Gefahr, sich «im Gestrüpp von Einzelinteressen zu verheddern», sagte er mit Blick auf den Widerstand im CSU-geführten Bayern. Baden-Württemberg brauche den Netzausbau. Werden die Leitungen nicht gebaut, «würde das Land auf Dauer von einem großen Teil der Stromversorgung in Deutschland abgeschnitten». Es drohe eine verteuerte Strompreiszone Süd. «Das würde unsere Wirtschaft in erheblichem Maße belasten. Das kann ich nicht zulassen.» (DPA/LSW)