
Die Verbraucher in Deutschland bleiben angesichts nierdriger Heizöl- und Benzinpreise auch zum Jahresanfang weiter in Hochstimmung. Das Konsumklima sei im Januar auf den höchsten Stand seit 13 Jahren gestiegen, teilte das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg mit. Die Bereitschaft der deutschen Haushalte zu größeren Anschaffung habe ebenso wie die Einkommenserwartung im Januar kräftig zugelegt. Inzwischen sehen die Bundesbürger auch die deutsche Wirtschaft wieder im Aufwind.
Nach wachsender Konjunkturskepsis im vergangenen Jahr mache sich unter den mehr als 1000 Befragten zunehmend Zuversicht breit. Zum zweiten Mal in Folge habe sich der Indikator für die
Konjunkturerwartung spürbar verbessert, berichte die GfK.
Anscheinend ist auch die Kauflust der Deutschen nicht zu bremsen. Zum vierten Mal in Folge legte im Januar die sogenannte Anschaffunfgsneigung zu, der entsprechende Indikator stieg damit auf ein Acht-Jahres-Hoch. Höher hatte der Wert zuletzt am Jahresende 2006 gelegen, als die damals bevorstehende Mehrwertsteuererhöhung viele Verbraucher zu vorgezogenen Anschaffungen veranlasst hatte. Aktuell sorge vor allem die niedrigen Öl- und Benzinpreis für Kauf-Impulse.
Allerdings sieht GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl in der rapide sinkenden Sparneigung der Bundesbürger ein Risiko für die Zukunft. «Für den Konsum ist das kurz- und mittelfristig positiv. Aber Geld, das jetzt ausgegeben wird, statt es anzusparen, ist Geld, das später für den Konsum fehlt», sagte Bürkl der Deutschen Presse-Agentur. «Es ist zu befürchten, dass wir die Rechnung für die derzeit extrem geringe Sparneigung in Zukunft serviert bekommen, etwa in Form von Altersarmut», gab der Konsumforscher zu bedenken.
Nach seinen Angaben sank die Sparneigung der Bundesbürger im Januar mit minus 62,6 Punkten auf ein Allzeittief. «Ich hatte eigentlich gedacht, dass mit dem Dezember-Wert der endgültige Tiefpunkt erreicht ist. Es geht aber immer noch tiefer. Dabei ist im Januar die jüngste EZB-Entscheidung zu verstärkten Anleihekäufen darin noch gar nicht eingepreist», so Bürkl. Ein weiteres Abrutschen der Sparneigung sei also gut möglich. (DPA)