Klenk soll Landtagspräsidenten werden: Frauen müssen warten

Sozialpolitiker Wilfried Klenk. Foto: Daniel Naupold
Sozialpolitiker Wilfried Klenk. Foto: Daniel Naupold

Nach dem überraschenden Votum der CDU-Landtagsfraktion für den Sozialpolitiker Wilfried Klenk als neuen Landtagspräsident spricht sich die Generalsekretärin der Südwest-CDU, Katrin Schütz, für mehr Frauen in der Politik aus. «Ich hätte mir eine Frau an dieser Position gut vorstellen können. Das wäre charmant und ein schönes Zeichen gewesen», sagte Schütz der Deutschen Presse- Agentur in Stuttgart. Sie wies darauf hin, dass Klenk nach seiner Wahl nur 14 Monate amtieren werde. 

«Danach ist wieder alles offen», sagte sie mit Blick auf die Landtagswahl im März 2016.


Klenk war am Dienstagabend von der CDU-Fraktion als neuer Landtagspräsident nominiert worden. Er setzte sich in einer Kampfabstimmung gegen Ex-Agrarstaatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch durch. Mit 20 Stimmen - bei nur neun Frauen in der Fraktion - habe Gurr-Hirsch ein beachtliches Ergebnis erzielt, sagte Schütz. Klenk hatte 38 Stimmen bekommen und damit gesiegt.


Der SPD-Sozialexperte Rainer Hinderer äußerte sich verwundert, dass ungeachtet der von der CDU angestoßenen Kampagne «Frauen im Fokus» keine Frau zum Zuge gekommen ist. Kritik kam auch von den Grünen.


Ein Sprecher des Landtags sagte, die Wahl des neuen Präsidenten finde am Mittwoch nächster Woche (4. Februar) statt. Auf diesen Termin habe sich am Dienstagabend das Präsidium des Landtags verständigt. Die CDU hat als größte Fraktion im Landtag zwar das Vorschlagsrecht für den finanziell lukrativen Posten des Landtagspräsidenten. Sie ist aber auf Stimmen der anderen Fraktionen angewiesen.


Der bisherige Landtagspräsident Guido Wolf war zurückgetreten, nachdem er am Samstag beim Landesparteitag zum CDU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2016 gekürt worden war. (DPA/LSW)