Drogendeals in Gefängnissen reißen nicht ab

Drogen im Vollzug sind weiterhin ein Problem. Foto: Uli Deck/Archiv
Drogen im Vollzug sind weiterhin ein Problem. Foto: Uli Deck/Archiv

Drogen im Knast sind im Südwesten nach wie vor ein Problem: 2013 wurden rund 241 Mal Drogen in den Gefängnissen im Land sichergestellt, wie das Justizministerium der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Das sind zwar weniger Fälle als im Vorjahr, in dem 243 Fälle registriert wurden, doch weitaus mehr, als noch 2011 (190). Über den Umfang des Drogenhandels hinter Gittern sagen diese Zahlen allerdings nichts aus, betonte ein Ministeriumssprecher. 

«Sie können auch darauf hinweisen, dass die Qualität der Kontrollen besser geworden ist», sagte der Landesvorsitzende des Bundes der Strafvollzugsbediensteten (BSDB), Alexander Schmid.


Drogen im Vollzug lassen sich laut Justizministerium «leider nicht generell verhindern». Das wird auch an bundesweiten Zahlen deutlich: Dem Bundeskriminalamt (BKA) wurden 2014 insgesamt 1255 Fälle gemeldet, in denen in Justizvollzugsanstalten Betäubungsmittel sichergestellt wurden. 2013 waren es 1232. Regionale Schwerpunkte werden einer Sprecherin zufolge nicht erfasst.


Urinkontrollen geben Aufschluss darüber, wie hoch der Drogenkonsum im Gefängnis ist. So wurden 2013 den Angaben des Ministeriums zufolge im Südwesten insgesamt mehr als 9600 Tests angeordnet, von denen 1256 positiv waren und 732 verweigert wurden.


Den Drogenhandel versucht die Justiz in Baden-Württemberg unter anderem durch die konsequente Trennung von Gefangenengruppen einzudämmen. Außerdem werden Besucher und Insassen sowie deren Hafträume kontrolliert.


Drogen können laut Ministerium auf drei Wegen ins Gefängnis gelangen: Entweder gelingt dies Insassen nach einem Freigang, Besucher schmuggeln sie, Drogen stecken in Briefen und Paketen oder sie werden über die Gefängnismauern geworfen. (DPA/LSW)