Kretschmann nimmt Parteispenden von Wirtschaftsverband gerne an

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Foto: Daniel Naupold
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Foto: Daniel Naupold

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat keine Probleme mit den Parteispenden des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall. «Wir brauchen das Geld und nehmen es gerne an», sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. Die Politik der Grünen sei allerdings unabhängig davon. Die Metall-Arbeitgeber hatten den Grünen Ende 2014 insgesamt 100 000 Euro gespendet. Südwestmetall ist nach Angaben des Grünen-Landesverbandes der einzige Großspender aus der Wirtschaft.


Im Jahr 2013 lag das Spendenaufkommen der Grünen bei 678 107 Euro, vor allem aus privaten Kleinspenden. Die Partei finanziert sich nach eigenen Angaben weit stärker über Mitgliedsbeiträge, die in der Regel bei einem Prozent vom Netto-Einkommen liegen, als über Spenden. Im Jahr 2013 hatten die Grünen im Südwesten insgesamt 2,64 Millionen Euro zur Verfügung.


Südwestmetall hatte zunächst angegeben, die Höhe der Parteispenden nach dem Einsatz der jeweiligen Partei für die Grundprinzipien der sozialen Marktwirtschaft zu bemessen. Dies hatte die Südwest-FDP irritiert, die nur 80 000 Euro bekam. Später fügte der Verband hinzu, die Höhe der Spenden richte sich auch nach den Kräfteverhältnissen im Landtag, wohin die FDP nur sieben Vertreter, die Grünen aber 36 Vertreter entsenden. Die CDU hat 60, die SPD 35 Abgeordnete. Die Union erhielt von Südwestmetall 150 000 Euro, die SPD musste sich mit 55 000 Euro begnügen. (DPA/LSW)