Wolfsburg geschockt: Malanda stirbt bei Autounfall

Junior Malanda ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Foto: Peter Steffen
Junior Malanda ist bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Foto: Peter Steffen

Die Fußball-Bundesliga trauert um Junior Malanda. Der Profi des VfL Wolfsburg kam am Samstag bei einem Autounfall in der Nähe von Porta Westfalica ums Leben. Das sagte die Polizei in Wolfsburg am Abend der Deutschen Presse-Agentur und bestätigte einen Bericht der «Bild am Sonntag». Der belgische Junioren- Nationalspieler, der seit Beginn des Jahres 2014 für die Niedersachsen spielte, wurde nur 20 Jahre alt. «Wir sind alle zutiefst bestürzt und können unsere Fassungslosigkeit kaum in Worte fassen. Wir alle haben ihn geliebt», sagte Wolfsburgs Manager Klaus Allofs. 

«Wir können immer noch nicht glauben, dass er nicht mehr bei uns ist.»


Malanda hatte in der laufenden Saison zehn Spiele für den Europa-League-Teilnehmer bestritten. Er befand sich auf der Anreise zum Flughafen Braunschweig. Von dort wollte er mit dem VfL-Team ins Trainingslager nach Südafrika fliegen. Allofs sagte nach längerer Beratung mit der Clubführung den vorgesehenen Abflug am Abend ab. Der Verein will nun am Sonntag entscheiden, ob er mit Verspätung ins Trainingslager fliegt oder die Reise komplett absagt. An der Wolfsburger Arena trauerten Fans um den Mittelfeldspieler.


Nach Angaben der Polizei Bielefeld ereignete sich der tödliche Unfall gegen 15.20 Uhr auf der A 2 in Fahrtrichtung Hannover, als ein Geländewagen bei Starkregen nach Zeugenaussagen ohne Fremdeinwirkung aus noch ungeklärter Ursache ins Schleudern kam. Das Auto prallte gegen einen Baum. Dabei wurde Malanda aus dem Auto geschleudert und starb am Unfallort. Der Fahrer und ein Beifahrer, ebenfalls 20 Jahre alte Belgier, seien bei dem Unfall schwer verletzt worden, hieß es weiter.


«Wir sind wahnsinnig betroffen, es ist ein ganz furchtbares Unglück», sagte VfL-Aufsichtsratsmitglied Stephan Grühsem in einer ersten Stellungnahme. Malandas belgischer Teamkollege Kevin De Bruyne teilte auf Instagram mit: «Wir haben einen großen Freund zu früh verloren. Ruhe in Frieden, Du wirst immer bei uns sein.»


Weltverbandspräsident Joseph Blatter zeigte sich «geschockt und traurig»: «Der Fußball verliert ein großes Talent.» Auch Belgiens Nationaltrainer Marc Wilmots erklärte: «Der belgische Fußball verliert eines seiner größten Talente. Mein tiefstes Mitgefühl gilt der Familie und den Bekannten von Junior Malanda.»


Zahlreiche Bundesligisten drückten binnen Minuten ihre Anteilnahme aus. Die meisten Spieler des VfL Wolfsburg wurden auf dem Weg zum Treffpunkt auf dem Flughafen Braunschweig-Waggum von der Todesnachricht überrascht. Sie reagierten geschockt und fuhren am Abend zurück in ihre Wohnungen.


Die Entscheidung, ob das Team des Tabellenzweiten den Aufenthalt in Südafrika komplett absagt oder nicht, ist nach Angaben einer Vereinssprecherin «völlig offen.»


Malanda ist nach Jürgen Moll (Eintracht Braunschweig/1968), Lutz Eigendorf (Eintracht Braunschweig/1983) und Maurice Banach (1. FC Köln/1991) der vierte aktive Bundesligaspieler, der bei einem Autounfall stirbt. (DPA)