
Dem Südwesten steht in diesem Jahr doch noch ein Wintereinbruch ins Haus: Spätestens am Sonntag erwarten Meteorologen anhaltenden Schneefall. Unwetterartig werde dieser über den Westen hereinbrechen und sich mit Sturmböen und Schneeverwehungen in weiten Teilen des Landes entladen. Mehr als 40 Zentimeter Neuschnee im Hochschwarzwald sind nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts (DWD) locker drin. Gleichzeitig fallen die Temperaturen beinah überall unter den Nullpunkt.
Nach einem grünen Weihnachtsfest scheint weißes Silvester garantiert.
Meteorologen warnen vor Glatteis und Schneeverwehungen, vor allem im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb. Wintersportfans können endlich aufatmen: Spätestens am Sonntag wird das größte Skigebiet im Südwesten auf dem Feldberg die ersten seiner 35 Lifte öffnen und Wintersportfans empfangen, wie der Verbund der Liftbetreiber am Freitag mitteilte.
Der traditionelle Weltcup der Nordischen Kombinierer in Schonach kann wie vorgesehen Anfang Januar stattfinden. «Mit den für morgen angekündigten Schneefällen und den danach angesagten Kältetagen gehen wir davon aus, dass wir das Programm wie geplant durchführen können», teilten die Organisatoren am Freitag mit. Los geht es schon am Samstag: Nach DWD-Angaben ziehen «teils unwetterartige Schneefälle» durch den Südwesten. Oberhalb von 400 Metern könnten dann bis zu zwölf Zentimeter Neuschnee fallen - und das innerhalb von nur zwölf Stunden. In den Morgenstunden sinken die Temperaturen auf der Schwäbischen Alb und im Schwarzwald auf minus 4 Grad. Im Hochschwarzwald soll es dem Wetterdienst zufolge ohne Unterbrechung schneien. Höhenlagen über 800 Metern könnten stellenweise unter knapp einem halben Meter Schnee versinken. Auch im Allgäu soll bis zum Sonntag bei frostigen minus 8 Grad mehr als 20 Zentimeter der weißen Pracht fallen. Ab Montag werde es überall noch ein wenig schneien, sagte Christoph Hartmann vom DWD in Offenbach. «Der Übergang ins neue Jahr wird in größten Teilen Deutschlands in weißer Umgebung stattfinden.» Mit der plötzlichen Einkehr des Winters gehen viele Gefahren, vor allem für Autofahrer, einher. Stürmische und in Gipfellagen des Schwarzwalds zeitweise orkanartige Böen könnten zu Behinderungen auf den Straßen führen. «Dass es in den Höhenlagen Schneeverwehungen gibt, ist wohl unvermeidlich, weil solche Tiefs immer viel Wind im Gepäck haben», erklärte Hartmann. Der Südwesten ist für die anstehenden kalten Monate gut vorbereitet. Die Salz- und Solelager sind laut einer früheren Umrage der Deutschen Presse-Agentur gefüllt. In der Vorbereitung für den Wintereinbruch hatte beispielsweise die Stadt Stuttgart rund 5600 Tonnen Streusalz und mehr als 300 000 Liter Sole angehäuft. Wintersportfans können endlich aufatmen: Rund zwei Wochen nach dem Saisonstart auf dem Feldberg - der wegen Schneemangels nur einen Tag angehalten hatte - freuen sich die Lift-Betreiber nun über Schneealarm.
Das neue Jahr verspricht mildere Temperaturen, die laut DWD-Trendprognose im Laufe der ersten Tage sogar wieder über Null steigen sollen. So warm wie vor den Weihnachtstagen werde es jedoch nicht. 2015 hält nach Angaben der Experten zunächst zwar viel Dauerfrost, aber nur noch gelegentlich Schnee bereit. Den Heiligabend feierten die meisten bei milden Temperaturen zwischen 7 Grad und 11 Grad - passend für ein Jahr, das als das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Geschichte eingehen wird, aber nicht ungewöhnlich. Im vergangenen Jahr war es an Weihnachten noch wärmer: Damals kletterten die Temperaturen auf 10 bis 16 Grad. (DPA/LSW)