Uni Freiburg erkennt Plagiat und entzieht Professorentitel

Mit dem Entzug eines Professorentitels reagiert die Universität Freiburg auf den Betrugsverdacht bei mehreren in Freiburg tätigen Ärzten. Einer Sportmedizinerin der Uniklinik werde der Titel aberkannt, teilte die Hochschule am Freitag mit. Der Habilitationsausschuss der medizinischen Fakultät habe die Arbeit überprüft und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich um ein Plagiat handele. Die Habilitation aus dem Jahr 2005 werde daher durch die Uni zurückgenommen. Die Beschuldigte könne gegen die Entscheidung Widerspruch einlegen. In einem anderen Fall habe ein Sportmediziner den Titel von sich aus zurückgegeben, bevor es zur Überprüfung kam. Zwei weitere Ärzte seien vom Betrugsvorwurf entlastet worden, bei ihnen sei kein Fehlverhalten festgestellt worden. In einem weiteren Fall werde der Betrugsverdacht noch geprüft. 

Mit einem Ergebnis sei in der kommenden Woche zu rechnen. Vorwürfe gegen einen sechsten Mediziner seien nicht verfolgt worden, da der Arzt bereits 2001 tödlich verunglückt war.


Die Debatte um Plagiate in der Sportmedizin geht zurück auf Erkenntnisse der Untersuchungskommission zur Aufklärung der Doping-Vergangenheit der Freiburger Einrichtung. Die Kommission unter Leitung von Letizia Paoli hatte die Habilitation beanstandet.


Paoli hatte die Fälle teils schon vor drei Jahren angezeigt. Die Mehrzahl der Sachverhalte war mit Blick auf ein früheres als maßstabsbildend betrachtetes Plagiatsverfahren gegen einen renommierten Sportmediziner der Universität zunächst zurückgestellt oder ausgesetzt und später wieder aufgegriffen worden. Die Habilitation bedeutet die Lehrbefugnis für eine Hochschule. (DPA/LSW)