
Mehr als 35 000 Steuerhinterzieher haben in diesem Jahr nach Zeitungsangaben Selbstanzeigen gestellt - so viele wie nie zuvor. Das berichtet die «Welt am Sonntag» unter Berufung auf jüngste Zahlen der Finanzministerien der 16 Länder. Die meisten Anzeigen in diesem Jahr gab es dem Bericht zufolge bisher in Baden-Württemberg. Dort hätten sich bis Anfang Dezember 8583 Steuerhinterzieher selbst angezeigt. Das Finanzministerium in Stuttgart schätze die Mehreinnahmen dadurch in diesem Jahr auf rund 497 Millionen Euro.
Auf Platz zwei folge Nordrhein-Westfalen mit 7117 Selbstanzeigen bis Anfang Dezember und geschätzten Mehreinnahmen von rund 365 Millionen Euro.
Für Steuerbetrüger wird es von Januar an deutlich teurer, mit einer Selbstanzeige straffrei davonzukommen. Dann sinkt die Grenze, bis zu der Steuerhinterziehung ohne Zuschlag bei einer Selbstanzeige straffrei bleibt, von 50 000 auf 25 000 Euro. Bei höheren Beträgen wird bei gleichzeitiger Zahlung eines Zuschlages von zehn Prozent von einer Strafverfolgung abgesehen.
Ab einem Hinterziehungsbetrag von 100 000 Euro werden 15 Prozent Strafzuschlag fällig, ab einer Million Euro 20 Prozent. Bisher wird ein Zuschlag von 5 Prozent berechnet. Zudem müssen neben dem hinterzogenen Betrag in Zukunft auch die Hinterziehungszinsen in Höhe von 6 Prozent pro Jahr sofort entrichtet werden. Zudem wird die Strafverfolgungsverjährung auf zehn Jahre ausgedehnt. (DPA/LSW)