
Unter dem Druck der bevorstehenden Verschärfung der Regeln für die Selbstanzeige outen sich immer mehr Steuersünder im Südwesten: Ihre Zahl überschritt im November die Marke von 25 000. Genau 25 256 Menschen haben seit Februar 2010 zum Stichtag 10. November 2014 dem Fiskus Kapitalanlagen in der Schweiz und in Liechtenstein gemeldet. Die Selbstanzeigen führten zu nacherklärten Erträgen im Wert von rund zwei Milliarden Euro.
Zum 1. Januar 2015 sinkt unter anderem die Grenze, bis zu der Steuerhinterziehung ohne Zuschlag bei einer Selbstanzeige straffrei bleibt, von 50 000 auf 25 000 Euro. Bei darüber liegenden
Beträgen wird bei gleichzeitiger Zahlung eines Zuschlages in Höhe von zehn Prozent der hinterzogenen Steuer von der Strafverfolgung abgesehen. Ab einem Hinterziehungsbetrag von 100 000 Euro sind
15 Prozent Zuschlag zu entrichten, ab einem Hinterziehungsbetrag von einer Million Euro sogar 20 Prozent. Bisher war ein Zuschlag von fünf Prozent ab einem Hinterziehungsbetrag von 50 000 Euro
festgelegt. Daneben soll die Verjährung der Strafverfolgung in allen Fällen der Steuerhinterziehung auf zehn Jahre ausgedehnt werden.
Finanzminister Nils Schmid (SPD) sagte zu der wachsenden Zahl der Selbstanzeigen: «Das ist ein gute Nachricht für alle ehrlichen Steuerzahler.» Allein in diesem Jahr meldeten sich 7800 Steuersünder, bis zum Jahresende 2014 dürften weitere Anzeigen hinzukommen. Im Jahr 2013 gingen insgesamt rund 6600 Selbstanzeigen ein. (DPA/LSW)