
Nach dem tödlichen Absturz des Raumflugzeugs «SpaceShipTwo» hat Milliardär Richard Branson eine lückenlose Aufklärung des Unfalls versprochen. Zugleich seien er und sein Unternehmen Virgin Galactic entschlossen, aus den Fehlern der Katastrophe zu lernen, um den Traum vom Weltraumtourismus weiter voranzutreiben. «Wir verstehen, dass Risiken bestehen, und wir werden nicht blind vorpreschen. Das zu tun, wäre eine Beleidigung für all die von dieser Tragödie Betroffenen», sagte Branson vor einem Treffen mit seinen Mitarbeitern in der Mojave-Wüste Kaliforniens.
Das «SpaceShipTwo» war am Freitag bei einem Testflug im US-Bundesstaat Kalifornien abgestürzt.
Bereits gekaufte Tickets für die Passagierflüge ins All könnten jederzeit erstattet werden, versicherte Branson. Rund 700 Menschen hatten bereits Flugtickets für je 250 000 US-Dollar (rund 198 000 Euro) gebucht, die ersten Flüge sollten kommendes Jahr starten. Virgin Galactic habe das Geld noch nicht verwendet, sagte Branson.
Mehr als ein Dutzend Ermittler der US-Behörde für Transportsicherheit NTSB trafen am Samstag in Kalifornien ein, um die Absturzstelle zu besichtigen, Daten zu sammeln und Zeugen zu befragen. «Dies wird das erste Mal sein, dass wir die Führung bei einem Raumfahrt-Unfall übernehmen, der Menschen an Bord involvierte», sagte der NTSB-Vorsitzende Christopher Hart. Seine Behörde sei bei den Ermittlungen um die Abstürze der Raumfähren «Challenger» im Jahr 1986 und «Columbia» im Jahr 2003 lediglich beteiligt gewesen, habe aber keine Federführung gehabt. Ob ein häufig als Black Box bezeichneter Flugschreiber an Bord sei, konnte Hart zunächst nicht sagen. (DPA)