
Die Wirtschaft im Südwesten will das berufliche Potenzial junger Flüchtlinge für die duale Ausbildung nutzen. 2013 habe es
deutschlandweit rund 55 000 Asylbewerber zwischen 16 und 35 Jahren gegeben - viele von ihnen kämen grundsätzlich für eine Ausbildung infrage, sagte der Präsident des Industrie- und
Handelskammertags, Peter Kulitz, vor dem von der Landesregierung einberufenen Flüchtlingsgipfel den Stuttgarter Nachrichten.
«Dieses Potenzial wird durch die anhaltenden Flüchtlingsströme erheblich steigen und sollte angesichts der vielen unbesetzten Ausbildungsplätze dringend erschlossen werden.»
Der baden-württembergische Maschinenbau und der Arbeitgeberverband Südwestmetall begrüßten den Vorstoß. Voraussetzung sei aber, dass die Menschen über Sprachkenntnisse verfügten, sagte der Geschäftsführer des Branchenverbands VDMA im Südwesten, Dietrich Birk, der Zeitung. Südwestmetall-Chef Stefan Wolf sagte, angesichts des schrumpfenden Angebots an Fachkräften sei es sinnvoll, auch über solche Potenziale nachzudenken und Flüchtlingen mit ausreichenden Sprachkenntnissen den Weg zu einer Ausbildung zu ermöglichen.
Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) sagte der Zeitung: «Es lohnt sich, dass Wirtschaft und Politik gemeinsam prüfen, wie man das angehen kann.» Einen ersten Schritt habe die Politik mit der Verkürzung des Arbeitsverbots für Flüchtlinge auf die ersten drei Monate getan. (DPA/LSW)