
Er soll seine ehemalige Lebensgefährtin verbrannt haben: Dafür muss sich ein 54 Jahre alter Mann seit Mittwoch vor dem Landgericht in Ulm verantworten. Zum Prozessauftakt ließ der Mann über seinen Anwalt mitteilen, dass er keine Angaben zur Sache machen wolle. Die Verhandlung wurde nach wenigen Minuten unterbrochen. Die Staatsanwaltschaft stellt sich auf einen aufwendigen Indizienprozess ein. Die Vorwürfe der Anklage wiegen schwer. Nachdem die Frau die Beziehung mit dem Mann nach wenigen Monaten beendet hatte, soll er ihr immer wieder nachgestellt haben.
Er habe sie in seine Gewalt gebracht und mit einem Messer bedroht, sagte die Staatsanwältin bei der Verlesung der Anklageschrift. In der Folge sei dem Angeklagten ein Annäherungs- und Kontaktverbot auferlegt worden. Daran gehalten habe er sich aber nicht.
Im Februar erfuhr der 54-Jährige laut Anklage, dass seine Ex mit Freunden ausgehen wollte. Er habe sich entschlossen, die Frau zu töten. Mit seinem Auto und einem grausamen Plan fuhr er zum Haus seiner früheren Partnerin. Zuvor soll er zwei leere Flaschen des Lieblingsweins der Frau mit Benzin gefüllt haben.
Unter einem Vorwand habe er seine ehemalige Freundin zu seinem Auto gelockt, sagte die Staatsanwältin. Plötzlich soll er sie gegen den Wagen gedrückt, mit Benzin übergossen und angezündet haben. Ihre Kleidung habe sofort Feuer gefangen. Das Opfer wollte noch wegrennen. Wegen der starken Hitzeentwicklung sei die Frau aber qualvoll gestorben. Der mutmaßliche Täter flüchtete. Nach einer aufwendigen Suche konnte der Mann drei Tage später festgenommen werden. Dabei kamen unter anderem auch Polizeihunde und Hubschrauber zum Einsatz. Das Gericht hat insgesamt 89 Zeugen geladen. Sie sollen bis Ende Oktober gehört werden. Dann könnte ein Urteil fallen. (DPA/LSW)