
Hersteller und Verkäufer von Chemikalien halten sich nach Ergebnissen der Marktüberwachung in
Baden-Württemberg nicht immer streng an Grenzwerte und die nötigen Sicherheitshinweise. «Die gesundheitlichen Risiken, die sich daraus möglicherweise ergeben, tragen Käufer und Nutzer der
Produkte», warnte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) am Dienstag in Stuttgart. Bei der Überprüfung von insgesamt rund 1500 Chemikalien und Produkten wie Lederwaren, Reinigern und
Lampenölen im vergangenen Jahr hätten die Experten immer wieder hohe Beanstandungsquoten festgestellt.
So hätten bei der Kontrolle von 46 Produkten wie Grillanzündern und Duftölen in 14 Fällen etwa Warnhinweise und Gefahrensymbole gefehlt oder es sei nicht die vorgeschriebene Verpackung verwendet worden. Unter Umständen könnten aber kleinste Mengen von Mineralölprodukten bei Kindern zu schlimmstenfalls tödlichen Lungenschäden führen.
Bei der Suche nach Cadmium in Kunststoffen und Schmuck hätten die Kontrolleure einmal eine 30-fache Überschreitung des Grenzwertes für das Element gefunden, das sich im Körper anreichern und zu Nieren- oder Knochenschäden führen kann. Bei Lederschuhen sei der Grenzwert für Dimethylfumarat, das bei direktem Kontakt Gesundheitsschäden auslösen kann, in einem Fall um das 62-Fache überschritten worden. Und bei Tests von Produkten wie Gummischuh, Plastikente und Kabel auf sogenannte «besonders besorgniserregende» Weichmacher hätten die Angaben der Händler über deren in rund jedem vierten Fall nicht mit den Ergebnissen der Laboranalyse übereingestimmt. (DPA/LSW)
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