
Stuttgart – Sie ist das Wahrzeichen des größten und bedeutendsten Festes Baden-Württembergs und am Donnerstag, 14. August 2014 kehrte sie an ihren angestammten Platz zurück: die Fruchtsäule. Mit ihren beachtlichen Ausmaßen – 26 Meter hoch und rund drei Tonnen schwer – thront sie herrschaftlich über dem Festgelände.
ausgelesen. Störungen in de „Wenn die Fruchtsäule steht wissen alle Stuttgarter, dass die Wasenzeit naht“, sagt Marcus Christen, zuständiger Abteilungsleiter der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft. Ab dem 26. September dient die Säule den Besuchern des Cannstatter Volksfestes mit ihren Service-Einrichtungen wieder als beliebter Treffpunkt, Infostelle sowie Souvenirladen. Und von der Spitze aus überträgt eine Live-Webcam in Kürze das dortige Geschehen direkt auf die Internetseite www.wasen.de.
Mit dem alle vier Jahre stattfindenden Landwirtschaftlichen Hauptfest (LWH), der größten Fachausstellung für Land- und Forstwirtschaft Süddeutschlands, kommt der Fruchtsäule auch als historisches Erntedanksymbol eine ganz besondere Bedeutung zu. 1818 von König Wilhelm I. ins Leben gerufen, bildete das LWH seinerzeit den Ursprung des Cannstatter Volksfestes. Gemüse, Obst, Getreide und bäuerliche Gerätschaften schmücken deshalb seit jeher dessen Wahrzeichen. Doch nicht nur das: Anlässlich des Hauptfestes werden dieses Jahr ebenso eine Kuh und ein Schwein in Lebensgröße das Sockeldach zieren.
Für das Team des KMK Veranstaltungsservice um die beiden Schausteller Joachim Kritz und Roland Maier ist das Aufstellen der Fruchtsäule immer eine besondere Aufgabe. Bereits um 9 Uhr rückten sie mit ihren Mitarbeitern an, um die Cannstatter Kanne, die während der volksfestfreien Zeit auf dem fünf Meter hohen Unterbau thront, von diesem zu heben. Mit viel Augenmaß, Fingerspitzengefühl und Geschicklichkeit sowie mit Hilfe eines 40 Meter hohen Lastkrans stellten sie anschließend die Fruchtsäule in die Senkrechte, um sie schließlich auf den Sockel zu heben. Erst wenn die mit Holz ummantelte Stahlkonstruktion auf diesem eingepasst und verschraubt ist, schwebt die rund 600 Kilogramm schwere und mit vier Stuttgarter Rössle, Spitzkohlköpfen, Riesenäpfeln und Sonnenblumen gestaltete Dekoschale zur Spitze.
Mehr als eine Tonne Zierkürbisse aus eigenem Anbau, rund drei Tonnen Spitz-, Weiß- und Rotkohl von den Fildern, Obst aus Uhlbach, Getreide von der Alb sowie bis zu 30 Strohballen, unzählige Chrysanthemen, Weinreben, Herbstgräser, Sträuße aus Seidensonnenblumen und landwirtschaftliche Gerätschaften – ab Anfang September dekorieren fünf Mitarbeiter des Blumenhauses Beutler aus Stuttgart-Uhlbach die Fruchtsäule.
Historische Bedeutung der Fruchtsäule
Seit Beginn an ist die Fruchtsäule das Wahrzeichen des Cannstatter Volksfestes. Bereits im Gründungsjahr 1818 gab es eine hoch aufragende Säule, die mit vielen Früchten, Getreide und Gemüse geschmückt war. Sie war von König Wilhelm I. gestiftet und vom damaligen württembergischen Hofbaumeister Nikolaus Friedrich von Thouret entworfen und erbaut worden.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Fruchtsäule wegen dieser Herkunft und der königsblauen Farbe als „monarchistisches Überbleibsel“ betrachtet und einige Jahre nicht mehr aufgestellt. Zum 100. Volksfest 1935 hat man diese Tradition wieder aufgenommen. Seitdem schmückt sie alljährlich den Festplatz. Die heutige Fruchtsäule entstand 1972 und wurde in Durchmesser, Höhe und Farbe dem historischen Modell nachempfunden.
Quelle: in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft mbH & Co. KG
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