
Genau ein Jahr nach einem verheerenden Hagelsturm über Reutlingen will die Kommunalpolitik nun doch den Einsatz eines Hagelfliegers unterstützen. Der Kreistag habe sich am Montagabend mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, 50 000 Euro bereitzustellen, sagte eine Sprecherin. Noch in diesem Jahr soll das Flugzeug einsatzbereit sein.
Die Maschine sprüht dann bei drohenden Unwettern eine Chemikalie in die Wolken, durch die Hagelkörner kleiner werden sollen. Doch die Wirksamkeit der Methode ist umstritten. Deshalb hat die Politik in Reutlingen dem Verfahren bislang skeptisch gegenübergestanden.
Am Montag war es genau ein Jahr her, dass ein Hagelsturm über Reutlingen, Tübingen und einigen Nachbarstädten Schätzungen zufolge einen Schaden von 1,4 bis 1,9 Milliarden Euro verursacht hatte. Er gilt damit als der verheerendste Hagelsturm aller Zeiten in Deutschland.
Zuletzt war in Reutlingen der Ruf von Bürgern und Unternehmen nach einer Hagelabwehr immer lauter geworden. In Stuttgart und im Schwarzwald sind schon seit Jahren Hagelflieger im Einsatz, um Schäden zu verhindern. Der Kreis Reutlingen will aber zunächst nur eine Anschubfinanzierung leisten. Ob er auch im kommenden Jahr den Betrieb des Hagelfliegers unterstützt, ist offen. (DPA/LSW)
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