
Das 1970 im Stahlbeton-Skelettbau errichtete, von Haus &
Grund Stuttgart 1994 erworbene Bürogebäude, ist
in die Jahre gekommen und entspricht mittlerweile weder in baulicher, geschweige denn in energetischer Sicht den modernen Standards. Aufgrund
dessen wird in den nächsten Wochen mit einer
durchgreifenden Sanierung begonnen, die insgesamt zirka 12 Monate dauern wird.
„Mit der grundlegenden Sanierung erlangt die Geschäftsstelle des Stuttgarter Haus- und Grundbesitzervereins mehr Besucherfreundlichkeit und bessere Funktionalität und setzt zugleich Maßstäbe in der energetischen Ertüchtigung “, erklärt Vorsitzender Dr. Klaus Lang.
Die fällige Sanierung des nun fast 45 Jahre alten Geschäftsstellengebäudes wurde von der Vereinsführung schon seit Längerem vorbereitet. Bereits im Herbst 2012 wurde zusammen mit dem Eigentümer des benachbarten Hauses Gerokstraße 1 an vier Architekturbüros eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Als Sieger ist das Büro Siegloch und Partner in Bad Cannstatt daraus hervorgegangen.
In der Folgezeit hat sich die Vereinsführung entschieden, nicht zuletzt aufgrund seiner guten Erreichbarkeit den Standort beizubehalten. Mit den Eigentümern des Gebäudes Gerokstraße 1 hat man sich darauf verständigt, den Siegerentwurf gemeinsam und zeitnah umzusetzen. Der Vereinsvorstand hat zudem einen sachkompetenten Bauausschuss eingesetzt. Das Vorhaben wurde bei der Mitgliederversammlung im März dieses Jahres vorgestellt und gutgeheißen.
Im Zuge der Sanierung wird das Gebäude zunächst in den Rohbauzustand zurückversetzt. Sämtliche nicht tragenden Innenwände, Estriche, Sanitär- und Heizleitungen und Elektroinstallationen werden zurück- und in eine künftige Pfosten-Riegel-Konstruktion umgebaut. Die im Laufe der langen Jahre in Mitleidenschaft gezogene Natursteinfassade wird durch ein Vollwärmeschutzsystem (18 cm) mit Rauputz ersetzt. Das einheitliche Erscheinungsbild der beiden Häuser Gerokstr. 1 und 3 wird beibehalten.
„Unser Ziel ist, mit dem Neubau ein ansprechendes und in der Funktion verbessertes und einladendes „Haus der Immobilie“ für die Mitglieder und Kunden zu schaffen“, fasst Geschäftsführer Ulrich Wecker zusammen. Wesentliche Veränderung dabei: Der Eingangsbereich wird künftig im bisherigen ersten Stock liegen und vom Gehweg bzw. vom Parkdeck direkt und vor allem barrierefrei zugänglich sein. „Heller, einladender und kundenfreundlicher wird unsere Geschäftsstelle sein. Die bisherige „Tiefgaragenatmosphäre“ des Empfangs gehört künftig der Vergangenheit an“, freut sich Ulrich Wecker. Der ansprechende Empfangsbereich bildet zugleich das Entrée für die flexiblen Beratungsbüros, in denen genügend Platz für die mittlerweile 6.300 persönlichen Beratungsgespräche pro Jahr ist. Ein Vorteil für Besucher wie Mitarbeiter ist dabei, dass alle Gespräche künftig auf diesem Stockwerk abgehalten werden können. Der Servicebereich auf derselben Ebene wird ansprechend und lichtdurchflutet gestaltet. Der Seminarbereich bleibt im Gartengeschoss und ist innenliegend über eine eigene Treppe erreichbar. Der Raum wird durch ein Lichtband und ein ausgeklügeltes Beleuchtungskonzept heller und erhält eine moderne Medienausstattung. Die übrigen Büros im gesamten Haus sind auf 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgelegt und werden funktionaler und flexibler geschnitten. Parallel hierzu wird das Haus komplett neu verkabelt und mit moderner EDV und zeitgerechter Medientechnik ausgestattet. Darüber hinaus hat die Vereinsführung in Hinblick auf weiter steigende Mitgliederzahlen durch den Zukauf des Mittelbaus zwischen den Gebäuden Gerokstraße 1 und 3 (ca. 160 qm) Vorsorge getroffen, wenngleich dieser Gebäudeteil zunächst noch fremdvermietet wird.
Mit der Sanierung geht eine umfassende energetische Ertüchtigung des Gebäudes einher. Der Heizenergiebedarf wird auf 53 kWh/m²a und damit weniger als ein Viertel des bisher ermittelten Bedarfs von 228 kWh/m²a zurückgehen. Damit wird energetisch gesehen derzeitiger Neubaustandard erreicht, die Vorgaben der EnEV 2014 für Bestandsgebäude sogar um 40 % unterschritten; auch die Anforderungen an die ab 2016 weiter verschärften Vorschriften der EnEV werden damit bereits jetzt erreicht. Zudem verringert sich der klimaschädliche CO² -Ausstoß auf gerade noch ein Drittel. „Mit 62 Tonnen CO² im Jahr weniger, leisten wir einen Betrag zur Reduzierung vom Feinstaub und zur Klimaverbesserung“, so Wecker. Durch neue Gebläsevektoren ist die Lüftung der Büroräume gewährleistet; es bedarf keiner zusätzlichen Lüftungsanlage. Die innovative, umweltfreundliche Wärmepumpe wird sogleich für die Heiz- wie für die Kühlfunktion zum Einsatz kommen. Der Strombedarf für die Kühlung im Sommer wird durch die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, die der Verein bereits im Jahr 2009 installiert hatte, rechnerisch abgedeckt werden können, und auch im Winter lässt sich das Gebäude künftig ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe komplett heizen. Eine Gasheizung ist daher – nach derzeitigem Planungsstand - nicht mehr erforderlich. „Wir sind damit autark und erfüllen auch eine Vorbildfunktion gegenüber den Immobilienbesitzern in unserer Stadt“, betont die Vereinsführung.
Um die Bauzeit auf 12 Monate verkürzen zu können, muss die Geschäftsstelle von Haus & Grund Stuttgart für diesen Zeitraum komplett geräumt werden. Da es gelungen ist, in der direkten Nachbarschaft Räumlichkeiten für den Beratungsdienst und den Empfang anzumieten und die Mitarbeiter mit weniger Kundenkontakt ebenfalls in unmittelbarer Nähe unterzubringen, können die Mitglieder und Besucher von Haus & Grund Stuttgart das umfangreiche Serviceangebot in gewohntem Umfang nutzen und müssen sich auch nicht an neue Wege gewöhnen. Der Empfang und der gesamte Beratungsdienst ziehen auf die gegenüberliegende Straßenseite in das Haus Gerokstraße 8; die Verwaltungs-GmbH, Verlag und Geschäftsleitung sind dann wenige Schritte weiter in der Haußmannstraße 1 zu finden. Seminare und größere Eigentümerversammlungen finden in der Haußmannstr. 5 statt. Die Kundenparkplätze neben der Geschäftsstelle können in etwas eingeschränktem Umfang weitergenutzt werden, so dass auch Parkmöglichkeiten wie bisher bestehen.
Die Gesamtkosten für das Bauvorhaben belaufen sich auf rund 3 Mio. €. Hinzu kommen die Kosten für den Zukauf des Mittelbaus, die Innenausstattung sowie die Miete der Interimsquartiere. „Weil wir entsprechend Vorsorge getroffen haben, wird der Verein diese Kosten aus eigener Kraft und ohne Bankkredit schultern können. Ich habe den Mitgliedern versprochen, dass die Realisierung des Vorhabens mit keinerlei finanzieller Belastung für sie verbunden sein wird, weder in Form einer einmaligen Bauumlage noch durch nachfolgende Beitragserhöhungen. Ich kann und werde Wort halten“, betont der Vorsitzende von Haus & Grund Stuttgart, Dr. Klaus Lang.
Hinweis:
Während der Umzugsphase die Geschäftsstelle wird zwei Tage lang komplett geschlossen und auch telefonisch nicht zu erreichen sein: am Freitag, 25. Juli und Montag, 28. Juli. Ab Dienstag, 29. Juli gelten dann die gewohnten Geschäftszeiten; die Telefondurchwahlen und E-Mail Adressen bleiben unverändert und sind wie gewohnt erreichbar, die Postanschrift Gerokstraße 3, 70188 Stuttgart bleibt bestehen.
Quelle: Haus & Grund Stuttgart
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