
Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Vertreter des Jugendstils: Max Laeuger (1864 bis 1952). Zu seinem 150. Geburtstag widmet das Badische Landesmuseum in Karlsruhe dem Visionär eine umfangreiche Retrospektive mit rund 350 Arbeiten. Sie reichen von Zeichnungen und Aquarellen, über Keramiken und Möbel bis zu Architektur- und Gartenentwürfen. Sie ist ab Samstag bis zum 5. Oktober zu sehen.
Gewürdigt wird auch der Hochschullehrer Laeuger, der sich dafür einsetzte, dass die Menschen ihre Umwelt im Einklang mit der Natur gestalten sollten. «Das ist bis heute hochaktuell», sagte Museumsleiter Harald Siebenmorgen am Donnerstag bei der Präsentation im Schloss. Die Schau zeige die ungeheure Schaffenskraft des Universalkünstlers.
Laeuger stammte aus Lörrach und studierte unter anderem an der Pariser Académie Julian. Hauptmotiv seiner Bilder und Plastiken sind nackte oder wenig bekleidete Frauen im verspielten Jugendstil. Daneben war er - inspiriert von Reisen nach Nordafrika - fasziniert von Elefanten, von denen ebenfalls einige Exemplare zu bewundern sind.
Einen Namen machte sich Laeuger auch als Gartenplaner und Architekt. So entwarf er unter anderem die Gönneranlage und die Wasserkunstanlage in Baden-Baden, das Küchlin-Theater in Basel und das Haus Wilmanns in Heidelberg. Ganz im Sinne seines ganzheitlichen Kunstverständnisses schuf er auch Möbel, Lampen, Teppiche, Tapeten und Bodenbeläge.
Als Professor an der Karlsruher Hochschule schrieb Laeuger etliche Bücher und Artikel, «um den fortschreitenden Verfall der Kunst seiner Zeit» aufzuhalten. Er wollte «einfache, der Kunst zugrundeliegende Empfindungsvorgänge» wachrufen. Diese kunstpädagogischen Schriften sind für Siebenmorgen «das eigentliche Vermächtnis Max Laeugers». (DPA/LSW)
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