
Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, hat auf einer Veranstaltung pietistischer Christen zum Engagement für Religionsfreiheit aufgerufen. «Wir wollen, dass alle Menschen frei und unbedrängt ihren Glauben leben können», sagte Kauder am Donnerstag auf dem «Christustag» in Stuttgart, zu dem mehrere konservative evangelische Organisationen aufgerufen hatten.
Die Verfolgung von Christen habe weltweit dramatisch zugenommen, kritisierte Kauder.
Der Unionspolitiker sprach vor rund 21 000 Menschen, die am Donnerstag nach Angaben der Veranstalter dem Aufruf pietistischer Gruppen zu der zentralen Veranstaltung folgten. Als Ziel der Versammlung in der Mercedes-Benz-Arena nannte der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Michael Diener: «Flagge zeigen für unser Verständnis des Evangeliums».
Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für das Reformationsjubiläum 2017, würdigte in ihrer Ansprache die «mutigen Frauen» der Reformationszeit. Eigenständige Reformatorinnen sowie die Frauen der Reformatoren hätten mutig den Glauben in die Tat umgesetzt. Ihnen sei es um «verantwortliches Leben mitten in der Welt mit Ehe, Sexualität und Kindern» gegangen.
Seit mehr als 50 Jahren gibt es in Baden-Württemberg am katholischen Feiertag Fronleichnam Glaubens- und Bibelkonferenzen evangelischer Christen. In den vergangenen Jahren hatten die als besonders konservativ geltenden Pietisten ihren «Christustag» an mehreren Orten gefeiert. 1989 gab es die bislang letzte zentrale Feier, auch im Stuttgarter Fußballstadion. Württemberg gilt als ein Zentrum des deutschen Pietismus. Viele Pietisten machen kein Hehl daraus, dass ihnen homosexuelle Pfarrer und Feministinnen ein Gräuel sind. (DPA/LSW)
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