Neuer Rekord bei Wohnungseinbrüchen ist alarmierend Mehr private Prävention und mehr Polizeipräsenz erforderlich Haus & Grund kooperiert mit Polizei

Die starke Zunahme von Einbrüchen in Wohnungen und auch Büroräume gibt Anlass zur Sorge und muss nach Einschätzung des Stuttgarter Haus- und Grundbesitzervereins auch bei Polizei und Ordnungsbehörden die Alarmglocken schrillen lassen. „Nach den aktuell vorgelegten Jahresstatistiken für 2013 sind in Baden-Württemberg fast 32 Prozent mehr Wohnungen aufgebrochen worden, in Stuttgart stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche um gut 16 Prozent auf 1.025 Fälle. Ddas sind beängstigende Zahlen, die man nicht einfach nur zur Kenntnis nehmen kann“, betont der Vereinsvorsitzende Dr. Klaus Lang.

Zumal es sich nicht um einmalige statistische Ausrutscher nach oben handle, sondern um den vorläufigen Gipfel einer in den letzten Jahren vielerorts zu beobachtenden, anhaltenden Entwicklung. „Wenn in Stuttgart die Zahl der Wohnungseinbrüche erstmals seit 20 Jahren wieder über der 1.000er Grenze und damit fast 40 Prozent über dem Zehnjahresdurchschnitt von 734 Fällen liegt, dann ist das eine neue Situation“, so Lang. Angesichts dieser Zahl ist es kein Trost und keine Beruhigung für unsere Bürger, dass auch andere Großstädte seit Jahren höhere Einbruchszahlen aufweisen. „Mehr Vorbeugung und mehr Gegenmaßnahmen sind das Gebot der Stunde“, fordert der Vereinsvorsitzende Konsequenzen.

 

„Die Polizei und auch der städtische Vollzugsdienst müssen noch mehr sichtbar sein im Straßenbild“, mahnt der Geschäftsführer von Haus & Grund Stuttgart, Ulrich Wecker, an. „Manchmal ist es besser, Präsenz im Wohngebiet zu zeigen als Parksünder in der Innenstadt aufzuschreiben“, so Wecker. Allein wenn immer wieder Polizei- und Vollzugsdienstbeamte im Straßenbild sichtbar seien, habe dies eine positive abschreckende Wirkung. Es sei deshalb absolut richtig und begrüßenswert, dass die Stuttgarter Polizei bereits 2012 in mehr Prävention und eine koordinierte Ermittlungsarbeit investiert habe und allein für 2013 auf rund 6.000 Einsatzstunden von Präventionsstreifen in Sachen Wohnungseinbrüche verweise. „Man sollte aber die aktuelle Entwicklung zum Anlass nehmen, darüber nachzudenken, ob diese Maßnahmen noch intensiviert werden können“, betont der Vereinsvorsitzende Klaus Lang. Auch sei im Hinblick auf die schiere abschreckende Präsenzwirkung die vor einigen Jahren erfolgte Ausdünnung von Polizeiposten und –revieren zu überdenken und die überproportionale Einbruchshäufigkeit in den Stadtbezirken Bad Cannstatt, Stuttgart-Süd und Stuttgart-West zu untersuchen. 

 

Die Tatsache, dass im Land in verschiedenen Orten private Wachdienste von besorgten Bürgern organisiert und bezahlt werden, zeigt den dringenden Handlungsbedarf. Dies, so die Vereinsführung, sei aber nur ein Notnagel, denn für die Sicherheit der Bürger ist in erster Linie der Staat zuständig. Im Gegensatz zu anderen Bundesländern hat Baden-Württemberg es seither versäumt, flächendeckend Sicherheitspartnerschaften zu initiieren. Gute Ansätze gibt es hingegen in der Landeshauptstadt, in der der Oberbürgermeister – wie so vieles andere auch – die Kriminalprävention zur Chefsache erklärt hat und er dem entsprechenden Lenkungskreis vorsteht; künftig sollte im Rahmen der Stuttgarter Sicherheitspartnerschaft aber verstärkt Augenmerk auf das Thema Prävention bei Wohnungseinbrüchen gelegt werden.

 

Beim Thema Vorbeugung sieht der Stuttgarter Verein Haus & Grund aber auch Haus- und Wohnungseigentümer und Mieter unmittelbar gefordert. Der Appell von Versicherungen und Polizei, dass Einbrechern oft mit wenig gesicherten Immobilien das kriminelle Handwerk leicht gemacht werde, sollte jedem Anlass zum Überdenken der eigenen häuslichen Situation geben. Nicht ohne Not kooperiere der Verein bereits seit Jahresbeginn mit der Polizei und biete den Mitgliedern eine „Einbruchsberatung“ von Experten an. „Dieses Angebot war sofort über viele Monate ausgebucht, das zeigt, dass viele unserer Mitglieder das Problem ernst nehmen und Verantwortung für ihr Eigentum zeigen“, stellt der Geschäftsführer Ulrich Wecker fest. Wohnungsinhabern wird geraten, die Sicherung der eigenen vier Wände zu überprüfen – immerhin bleibt es fast bei jedem zweiten Einbruch beim Versuch. Nach drei Minuten gibt der Täter meistens auf.

 

Hilfestellung bei der Beurteilung der eigenen Situation in Sachen Einbruchsprävention könne dabei die von der Stuttgarter Polizei ausgegebene Faustregel geben, dass jeder, der in den vergangenen 15 Jahren nichts an Türen oder Fenstern verändert habe, gut beraten sei, einen Sicherheitscheck zu machen. Denn allein bei Schließblechen und Schlössern habe sich technisch seitdem extrem viel verbessert. Und alles, was einen Einbruch erschwert und den Eindringling mehr als eine extra Minute Zeit kostet, lässt nach polizeilicher Erfahrung die Chancen steigen, dass dieser unverrichteter Dinge das Weite sucht. „44 Prozent der Einbrüche scheitern laut Polizei, weil Einbrecher wegen eines mechanischen Grundschutzes nicht in die Wohnung gelangen konnten oder durch Nachbarn oder andere Zeugen gestört worden sind“, betont Geschäftsführer Wecker. Dass Fenster in Abwesenheit nicht offen und gekippt und Haustüren abgeschlossen sein sollten, empfehle sich Eigentümern und Mietern gleichermaßen als kostenfreie Einbruchsvorbeugung.

 

gez. GF Wecker

 

 

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