Erholtes Halbleitergeschäft stützt Umsätze von Carl Zeiss

Michael Kaschke, Vorstandsvorsitzender der Carl Zeiss AG. Foto: M. Murat/Archiv
Michael Kaschke, Vorstandsvorsitzender der Carl Zeiss AG. Foto: M. Murat/Archiv

Eine deutliche Erholung im Halbleitergeschäft hat das Wachstum des Optik-Konzerns Carl Zeiss im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2013/14 getrieben. Die Erlöse stiegen auch dank eines starken Geschäfts in der Medizintechnik um fünf Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mit Sitz in Oberkochen (Ostalbkreis) am Mittwoch mitteilte. Gebremst wurde Zeiss durch den starken Euro.

 

«Die Währungen in vielen Regionen sind gegen uns», sagte Vorstandschef Michael Kaschke in Stuttgart. Darüber hinaus rechnet Kaschke damit, dass das Wachstum in den Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien nachlässt.

 

«Wir hatten uns etwas mehr vorgenommen und müssen im zweiten Halbjahr unsere Anstrengungen verstärken», sagte Kaschke. Im laufenden Geschäftsjahr geht das Unternehmen nach wie vor von einem leichten Wachstum bei Ergebnis und Umsatz aus. Dabei lag der Auftragseingang vor allem dank der gestiegenen Nachfrage im Halbleitermarkt mit 2,2 Milliarden Euro rund 16 Prozent über dem Vorjahreswert.

 

Das Stiftungsunternehmen stellt unter anderem Apparate her, mit denen die Halbleiterbranche etwa Mikrochips produziert. Zusammen mit dem Chipausrüster ASML und dem Laserproduzenten Trumpf arbeitet Zeiss an der Technologie Extreme-Ultra-Violett-Lithographie (EUV). Der Anlauf der Produktion von Mikrochips mit EUV komme später und langsamer als geplant, räumte Kaschke ein. In der ursprünglichen Planung hätte der Hochlauf 2014 stattfinden sollen, so Kaschke, jetzt rechne Carl Zeiss erst 2016 damit.

 

Unterm Strich verdiente der Konzern dank des Umsatzplus 91 Millionen Euro nach 47 Millionen Euro im Vorjahr. Der Abbau von 200 Stellen in Aalen und Oberkochen habe ebenfalls dazu beigetragen, dass die Profitabilität erhöht wurde, sagte Kaschke. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter arbeite inzwischen in anderen Bereichen des Konzerns, sagte ein Sprecher. Weitere stellen seien durch Fluktuation abgebaut worden. Weltweit hielt Carl Zeiss seine Mitarbeiterzahl mit 24 800 Beschäftigten stabil, in Deutschland beschäftigte der Konzern rund 10 800 Mitarbeiter - ungefähr so viel wie im Vorjahr. (DPA/LSW)

 

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