
Das CHE-Hochschulranking soll Abiturienten bei der Studienwahl Orientierung geben. Das finden viele junge Menschen gut - der Deutsche Hochschulverband sieht die Bewertung allerdings kritisch. Wer Wirtschaftswissenschaften studieren will, findet nach dem neuen CHE-Hochschulranking besonders gute Studienbedingungen an den Universitäten Mainz und Friedrichshafen.
Die Wirtschaftswissenschaften sind in der diesjährigen Untersuchung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) einer der Schwerpunkte neben Jura, Sozialer Arbeit und Medienwissenschaften. In Mainz und Friedrichshafen fühlen angehende Wirtschaftswissenschaftler sich demnach gut betreut, schätzen das Lehrangebot, haben meist guten Zugang zu Vorlesungen und Seminaren und kommen häufig mit der Regelstudienzeit aus.
Das CHE veröffentlichte sein jährliches Ranking am Montag (5. Mai). Neben dem Bereich Studium und Lehre können Studieninteressierte auch andere Kriterien für die Bewertung auswählen, etwa zur Anzahl der wissenschaftlichen Veröffentlichungen, zum Berufsbezug des Studiengangs oder zur Ausstattung der Bibliothek. Dann verschiebt sich die Rangfolge der Universitäten. Insgesamt umfasst der Studienführer 33 Fächer an über 300 Instituten; in diesem Jahr aktualisierte das CHE die Daten für die vier untersuchten Fachrichtungen.
Im Fach Jura schnitten bei Ausstattung und Forschung die private Bucerius Law School in Hamburg sowie die Universität Münster am besten ab. Dort waren die Studenten mit der Bibliothek, der IT-Infrastruktur und den Seminar- und Vorlesungsräumen am meisten zufrieden. Außerdem waren die Forschungsgelder sowie die Reputation der Hochschule hoch, und die Professoren betreuten viele Promotionen.
Am CHE-Hochschulranking gibt es allerdings seit Jahren auch Kritik. So stellt beispielsweise der Deutsche Hochschulverband in Frage, dass unterschiedliche Hochschultypen überhaupt vergleichbar sind. «Man kann anhand des CHE-Rankings vielleicht gewisse Orientierungshilfen bekommen, aber trotzdem ist es kritisch zu sehen», sagte der Sprecher Matthias Jaroch. Er empfiehlt Abiturienten, sich auch auf den Internetseiten der Universitäten zu informieren und Tage der offenen Tür zu besuchen.
Außerdem leidet das CHE-Ranking nach Darstellung der Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS) an methodischen Schwächen. Die DGS sowie sieben weitere Fachgesellschaften empfehlen den Instituten in ihrem jeweiligen Fachbereich, nicht an der Beurteilung teilzunehmen. (DPA)
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