Stuttgart. Es ist das Topspiel des Tages und für viele das vorgezogene Endspiel
beim Porsche Tennis Grand Prix: Maria Sharapova gegen Agnieszka Radwanska. Die Titelverteidigerin aus Russland und die polnische Nummer 3 der WTA-Weltrangliste bestreiten am Freitag das erste
Viertelfinalmatch in der Stuttgarter Porsche-Arena.
Souverän absolvierte Agnieszka Radwanska ihr Achtelfinale gegen die Italienerin Roberta Vinci. Die in Stuttgart topgesetzte Polin siegte erwartungsgemäß 6:3, 6:2. „Das erste Match in einem Turnier ist immer ein wenig schwierig, aber ich denke, ich habe heute ganz gut gespielt“, sagte die 25-Jährige aus Krakau. Maria Sharapova, die Turniersiegerin von 2012 und 2013, setzte sich 6:4, 6:3 gegen Anastasia Pavlyuchenkova durch. Das Duell der Russinnen war nach 1:32 Stunden beendet - für Maria Sharapova fast ein Sieg im Schnelldurchgang. Ihr Erstrundenmatch gegen Lucie Safarova dauerte mit 3:23 Stunden mehr als doppelt so lang.
„Ich bin sehr froh, dass es ein wenig schneller ging als am Dienstag“, sagte Maria Sharapova. Für die Porsche-Markenbotschafterin war es der zehnte Sieg nacheinander in Stuttgart, wo sie noch nie verloren hat. Damit fehlen ihr noch drei Siege, um zum ersten Mal in ihrer Karriere ein Turnier zum dritten Mal zu gewinnen. „Agnieszka ist die Nummer 3 der Welt, ich werde sehr stark spielen müssen, um weiterzukommen“, sagte sie. Die Statistik spricht aber klar für sie: Von den bisher zehn Matches gegen Agnieszka Radwanska hat sie acht gewonnen.
Keinen guten Tag hatten die Spielerinnen des Porsche Team Deutschland: Für Julia Görges und Angelique Kerber ging der Porsche Tennis Grand Prix, für den sie sich nach dem gewonnenen Fed-Cup-Halbfinale in Australien so viel vorgenommen hatten, schon im Achtelfinale zu Ende.
Julia Görges verlor gegen Ana Ivanovic 6:1, 2:6, 3:6. Dabei ist die 25-Jährige aus Bad Oldesloe gegen die Nummer 12 der Welt furios ins Match gestartet, konnte den ersten Satz nach nur 27 Minuten mit 6:1 für sich entscheiden. Doch dann fand die ehemalige Weltranglistenerste aus Serbien langsam zu ihrem Spiel – und bei ihrer Gegnerin häuften sich die Fehler. „Erst hatte ich einen Lauf und alles getroffen – und den hat Ana dann im zweiten Satz übernommen. Da hat man genau gesehen, warum sie mal die Nummer 1 der Welt war“, sagte Julia Görges. Ana Ivanovic verwandelte schließlich nach 1:40 Stunden ihren dritten Matchball gegen die bis zum Schluss kämpfende Deutsche. „Am Ende hat mir auch ein wenig die Kraft gefehlt“, sagte die Stuttgart-Siegerin von 2011, der in der späten Phase des Matches die Reisestrapazen des Fed-Cup-Trips ans andere Ende der Welt deutlich anzumerken waren. Ana Ivanovic trifft im Viertelfinale auf die Russin Alisa Kleybanova.
Am Abend kam dann auch das Aus für Angelique Kerber. Die 26-jährige Kielerin unterlag Carla Suarez Navarro 5:7, 4:6. Die Spanierin, die gegen die deutsche Nummer 1 zu Beginn des Jahres in Sydney noch klar verloren hatte, bestach vor allem durch ihre schnelle Beinarbeit, ihre geringe Fehlerquote und eine technisch perfekt geschlagene einhändige Rückhand. „Ich habe bis zum Ende geglaubt, dass ich das Match noch drehen kann“, sagte Angelique Kerber, „aber sie hat wirklich sehr gut gespielt und kaum Fehler gemacht.“ Sie selbst habe am Ende schon gespürt, dass die Anstrengungen der Australienreise noch nachwirken und sie oft einen Schritt zu spät dran war. „Aber das soll keine Entschuldigung sein“, sagte sie, Suarez-Navarro habe verdient gewonnen. Die Gegnerin der Spanierin im Viertelfinale ist Sara Errani aus Italien.
Das Viertelfinale komplettiert Svetlana Kuznetsova. Die Nummer 29 der Welt aus Russland, die 2009 erst den Porsche Tennis Grand Prix und dann die French Open gewonnen hat, schlug Simona Halep aus Rumänien 7:5, 7:6 (4). Die Aufsteigerin des Jahres, inzwischen schon die Nummer 5 der Welt, war als eine der Favoritinnen zu ihrem ersten Auftritt beim Porsche Tennis Grand Prix nach Stuttgart gereist, musste sich am Ende aber der Routine ihrer Gegenerin geschlagen geben. Svetlana Kuznetsova spielt in der Runde der letzten Acht gegen die Görges-Bezwingerin Ana Ivanovic.
Im Doppel mussten sich am späten Abend dann auch Annika Beck und Kristina Barrois aus dem Turnier verabschieden. Sie verloren gegen das Weltklassedoppel Cara Black/Sania Mirza (Simbabwe/Indien) 3:6, 6:2, 8:10.
24.04.2014
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