
Der TÜV warnt davor, Tanklager und Aufzüge in Deutschland seltener auf ihre Sicherheit zu überprüfen. Er hält die Pläne der Bundesregierung für bedenklich, die dafür maßgebliche Betriebssicherheitsverordnung zu ändern. Das Arbeitsministerium wolle bei Anlagen mit brennbaren Flüssigkeiten die Pflicht einer unabhängigen Prüfung abschaffen,
sagte der Geschäftsführer des Verbands der Technischen Überwachungsvereine (VdTÜV), Klaus Brüggemann. Stattdessen sollten die Unternehmen ihre Anlagen selbst prüfen.
«Das würde bedeuten, dass künftig Tanklager oder Anlagen in Raffinerien zu keinem Zeitpunkt mehr von einer unabhängigen Stelle überwacht werden, obwohl von ihnen eine erhebliche Gefahr für Menschen und Umwelt ausgehen kann», stellte Brüggemann fest. Er sprach sich dafür aus, nicht am bisherigen Grundsatz zur rütteln, wonach die Prüfstellen unabhängig vom Betreiber einer Anlage sein müssten und ihrerseits von den Behörden streng überwacht würden.
Bei Aufzügen sehe die Novelle der Verordnung vor, auf die unangekündigten und unabhängigen Zwischenprüfungen zu verzichten. Das führte dazu, dass die Anlagen in viel größeren Abständen getestet würden. «Die Folgen für die Anlagensicherheit sind unkalkulierbar», sagte Brüggemann.
Schon jetzt sieht der TÜV deutliche Sicherheitslücken bei Aufzügen. Im vorigen Jahr seien Mängel bei der Hälfte (51 Prozent) der 480 000 Prüfungen von Fahrstühlen festgestellt worden. Bei zwölf Prozent der Lifte zeigten sich sicherheitsrelevante Mängel - etwa an Tragseilen, der Steuerung oder der Notrufeinrichtung. (DPA)
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