
Gegen den SWR-Chefreporter Thomas Leif ist Anklage wegen Betrugs in vier Fällen erhoben worden. Die Staatsanwaltschaft Wiesbaden wirft dem früheren Vorsitzenden und Gründer des Netzwerks Recherche vor, Zuschüsse für den Verein unzulässig verwendet zu haben. Dies bestätigte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag in Wiesbaden.
Leif soll in den Jahren 2007 bis 2010 rund 64 000 Euro zuviel von der Bundeszentrale für politische Bildung bezogen haben. Diese hatte das Netzwerk, das dem investigativen Journalismus verpflichtet ist, finanziell bezuschusst. Persönliche Bereicherung werde Leif aber nicht vorgeworfen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Das Geld wurde inzwischen vom Verein zurückgezahlt.
«Mein Mandant weist die Vorwürfe zurück», sagte Leifs Anwalt Alfred Dierlamm der dpa. Weiter wollte er sich nicht dazu äußern. Der SWR (Südwestrundfunk) will in der Sache zunächst nichts unternehmen. Der Sender erklärte in Stuttgart, es gehe um außerdienstliche private Aktivitäten Leifs. Man werde jetzt abwarten, ob das Landgericht gegen Leif das Hauptverfahren eröffne. Leif, der bereits 2011 den Vorsitz des Netzwerks Recherche niederlegte, habe den SWR zu jeder Zeit über die mehr als zweijährigen Ermittlungen informiert. (DPA)
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