Dax setzt Talfahrt fort - Ukraine und China belasten

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat seine Verluste am Montag nach der Talfahrt der vergangenen Woche ausgeweitet. Bis zum Handelsschluss fiel der deutsche Leitindex um 0,91 Prozent auf 9265,50 Punkte, nachdem er in der Vorwoche bereits rund dreieinhalb Prozent eingebüßt hatte. «Die Anleger sind weiterhin sehr nervös», sagte Händler Jürgen Jänsch von der Hellwig Wertpapierhandelsbank. Auslöser seien die anhaltenden Unsicherheiten um die Ukraine sowie enttäuschende Exportzahlen aus China.

Der MDax gab zum Wochenstart um 0,97 Prozent auf 16 494,47 Punkte nach, für den TecDax ging es um 0,55 Prozent auf 1266,60 Punkte nach unten.

 

Auf der Krim blieb die Lage angespannt. Bewaffnete nahmen ukrainischen Medienberichten zufolge einen Militärstützpunkt in Bachtschissaraj ein. Der Blick auf China zeigte, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt im Februar erstmals seit elf Monaten wieder ein Defizit in der Handelsbilanz verzeichnet hatte. Zudem gab die Landeswährung Yuan zum Wochenbeginn abermals spürbar nach. Die Notenbank hatte den Yuan-Referenzkurs zuvor bereits deutlich abgewertet.

 

Die Wirtschaftsschwäche Chinas belastete im Dax vor allem die Papiere des Industriekonzerns ThyssenKrupp, die am Indexende um 3,04 Prozent auf 18,98 Euro sanken. Auch Aktien aus dem Automobilsektor gerieten unter Druck: So büßten Continental und Volkswagen deutlich mehr als 2 Prozent ein.

 

Mit Bilanzen und Ausblicken standen der Aromen- und Duftstoffhersteller Symrise sowie der Kohlenstoffspezialist SGL im Blick. Die Anteilsscheine von Symrise stiegen nach anfänglichen Verlusten um 2,57 Prozent, während die von SGL am MDax-Ende 5,65 Prozent einbüßten.

 

Die Hochtief-Papiere zogen als einer der stärksten Werte im MDax um 2,34 Prozent an. Für mehr als eine Milliarde Australische Dollar (rund 755 Millionen Euro) will der Baukonzern seinen Anteil am australischen Gewinnbringer Leighton auf gut 74 Prozent ausbauen.

 

Mit Blick auf den europäischen Markt bewegte sich der EuroStoxx 50 mit einem Minus von 0,08 Prozent auf 3092,79 Punkte kaum von der Stelle. In London gab der Leitindex FTSE nach, wohingegen der Pariser CAC 40 leicht im Plus schloss. In den USA zeigten sich die wichtigsten Indizes moderat im Minus.

 

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,33 Prozent am Freitag auf 1,34 Prozent. Der Rentenindex Rex legte um 0,01 Prozent auf 134,28 Punkte zu. Der Bund Future stieg um 0,17 Prozent auf 142,49 Punkte. Der Kurs des Euro sank: Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3881 (Freitag: 1,3894) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7204 (0,7197) Euro. (DPA)

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