
Ein filmisches Denkmal auf der Berlinale, eine Ehrung mit der Staufermedaille von Baden-Württemberg - aber Harry Ettlinger bleibt als letzter Überlebende der alliierten Spezialeinheit «Monuments Men» ganz bescheiden. Er habe doch «nur meinen Job getan», sagte der gebürtige Karlsruher in einem am Montag veröffentlichten Interview der «Badischen Neuesten Nachrichten».
Bei dem Spezialeinsatz in der Endphase des Zweiten Weltkriegs sei es darum gegangen, «die Kultur anderer Länder zu respektieren, statt Dinge zu stehlen», sagte Ettlinger, der wegen der Judenverfolgung der Nazis 1938 in die USA auswanderte. Es bedeute ihm viel, dass es jetzt so viel Aufmerksamkeit für die damalige Rettung von Kunstschätzen gebe.
Auf der Berlinale wird zurzeit ein Film von George Clooney über die «Monuments Men» gezeigt. Er sehe den Film als «weltweit verständliche Botschaft, dass wir gegenseitig Respekt vor unserer Kultur zeigen sollten», sagte Ettlinger. Am kommenden Samstag erhält er in Karlsruhe eine der höchsten Ehrungen des Landes Baden-Württemberg, die Staufermedaille in Gold. Das Land würdigt damit den Einsatz Ettlingers, der zusammen mit anderen Offizieren zahlreiche geraubte und verschollene Kunstwerke aufspürte und ihren rechtmäßigen Besitzern zurückgab, unter ihnen auch die Kunsthalle Karlsruhe. (DPA/LSW)
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