ZDF verjüngt Kulturmagazin «aspekte»

Die Moderatoren Tobias Schlegl (l), Katty Salié und Jo Schück. Foto: Soeren Stache
Die Moderatoren Tobias Schlegl (l), Katty Salié und Jo Schück. Foto: Soeren Stache

Das ZDF-Kulturmagazin «aspekte» verändert nach fast einem halben Jahrhundert seinen Auftritt. Vom 7. Februar (23.00 Uhr) an wird die Sendung in Berlin um eine Viertelstunde auf 45 Minuten erweitert und von zwei Moderatoren vor Studiopublikum präsentiert. 

«Wir wollen Raum für das intellektuelle Gespräch schaffen und dabei «aspekte» mit einer lebendigeren Präsentationsform gestalten - weg von der starren Form der Magazinsendung, in der sich Beitrag und Moderation abwechseln», sagte Daniel Fiedler, Leiter der Redaktion «Kultur Berlin» und verantwortlich für die Sendung am Montag.

 

Zu jeder «aspekte»-Ausgabe werden Studiogäste eingeladen, etwa Autoren, Schauspieler oder Filmemacher. Moderiert wird die Sendung weiterhin von Katty Salié. Als Partner stehen ihr im Wechsel Tobias Schlegl, der bisher einige Male eingesprungen ist, sowie Jo Schück, der vom Digitalkanal ZDFkultur kommt, zur Seite.

 

Geplant seien Live-Auftritte etwa von Musikern, Gespräche mit Autoren, Schauspielern oder Regisseuren, mit Soziologen oder Philosophen. Einen größeren Raum soll die Kulturpolitik bekommen, sagte Fiedler.

 

Mehr Zeit bekommt «aspekte», nachdem im vergangenen Jahr das «Nachstudio» mit Volker Panzer eingestellt wurde. «Mit der Erweiterung auf 45 Minuten können wir mit neuen Darstellungsformen experimentieren. Wir wollen auch stärker jüngere Zuschauer ansprechen». Das Publikum im Berliner Studio sei «der Resonanzboden für die Moderatoren», sagte Fiedler. «Und wir signalisieren: Kultur findet nicht im luftleeren Raum statt, sondern geht die Menschen existenziell an».

 

Fiedler gehört zu den Gründern von ZDFkultur. «Aus der Erfahrung mit ZDFkultur habe ich gelernt, mit Kultur selbstverständlicher umzugehen. Kultur spielt sich nicht im Elfenbeinturm ab.»

 

Die Neugestaltung passe in die Stimmung am späten Freitagabend, erklärte der Leiter der ZDF-Hauptredaktion Kultur, Geschichte und Wissenschaft, Peter Arens. Zur «listigen Frage», ob mit der Öffnung von «aspekte» das ZDF nur mehr jüngere Zuschauer im Blick habe, erklärte Arens: «Ein höherer Marktanteil wäre uns willkommen». Die Reform ziele aber vor allem auf die Ausweitung und Vertiefung von Kultur im ZDF-Hauptprogramm ab. Die Sendung habe stabil eine Million Zuschauer.

 

Gleich in der kommenden Woche wird etwa das neue Album der britischen Band Maximo Park vorgestellt. Ein Schwerpunkt werde die Berlinale sein, die am Vortag beginnt. ««aspekte» wird aber kein Jugendmagazin. Maximo Park ist genauso ein Kulturprodukt wie die Neuinszenierung von Leander Haußmann an der Berliner Volksbühne», sagte Redaktionsleiter Fiedler. (DPA)

 

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