
Nach eingehender Prüfung will Mannheim das Werk «Melancholisches Mädchen» von Ernst Ludwig Kirchner aus dem sensationellen Münchner Kunstfund zurückhaben. «Wir gehen davon aus, dass die Stadt Eigentümerin des Bildes ist», sagte eine Sprecherin der Nachrichtenagentur dpa.
Die Stadt habe daher bei der Staatsanwaltschaft Augsburg einen sogenannten Herausgabeanspruch gestellt. Der Vorgang sei an die Taskforce «Schwabinger Kunstfund» gegangen. Laut Kunsthalle Mannheim wurde der Farbholzschnitt von den Nazis 1937 als «entartete Kunst» beschlagnahmt und galt als verschollen. Er sei damals im Besitz der Stadt Mannheim gewesen.
Das «Melancholische Mädchen» ist Teil des Überraschungsfundes, der im November weltweit Schlagzeilen machte. Zollfahnder hatten in der Münchner Wohnung des Kunsthändlersohnes Cornelius Gurlitt rund 1400 Kunstwerke entdeckt, von denen viele bisher als verschollen galten - darunter bekannte Werke von Picasso, Marc, Nolde, Renoir, Macke, Beckmann oder Matisse, aber auch bislang unbekannte Arbeiten von Dix oder Chagall. (DPA/LSW)
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