Preiserhöhung bremst Lotto-Lust im Südwesten nicht

Lotto Baden-Württemberg: Die Spieleinsätze sind gestiegen. Foto: A. Dedert/Archiv
Lotto Baden-Württemberg: Die Spieleinsätze sind gestiegen. Foto: A. Dedert/Archiv

Die Menschen in Baden-Württemberg setzen wieder mehr aufs Glück: Die Spieleinsätze bei Lotto Baden-Württemberg stiegen 2013 um rund 80 Millionen Euro oder fast 10 Prozent auf 909,7 Millionen Euro. Zuletzt wurde im Krisenjahr 2009 soviel Geld eingesetzt, womit die These widerlegt wäre, dass die Menschen vor allem in schlechten Zeiten vergleichsweise viel ins Glücksspiel investieren.

 

Ein Grund für das Plus ist aber sicher auch die Preiserhöhung: Ein Kästchen beim klassischen «6 aus 49» kostet seit Mai statt 0,75 Cent jetzt einen Euro.

 

442 Millionen Euro wurden als Gewinne an die Spieler ausgezahlt, 13 Spieler wurden zu Millionären, wie Geschäftsführerin Marion Caspers-Merk am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Das Land bekam demnach rund 363 Millionen Euro vom Kuchen. 132 Millionen Euro davon flossen in den Wettmittelfonds, über den der Sport, Kultur, Soziales und die Denkmalpflege gefördert werden. Aus der Glückspirale kamen weitere 11 Millionen Euro diesen Zwecken zu.

 

Einen Grund für die steigenden Einsätze sah Caspers-Merk aber auch darin, dass 2013 ein gutes Jackpot-Jahr gewesen sei. Sechs größere Jackpots hätten das Geschäft befördert. Den höchsten Einzelgewinn holte ein Glückspilz aus dem Kreis Freudenstadt, der Anfang Mai 14,2 Millionen Euro überwiesen bekam. Ohnehin gingen die großen Gewinne 2013 ausschließlich nach Baden - und keiner nach Schwaben. Das komme nicht von ungefähr, so Caspers-Merk: «Die Badener spielen lieber.» Pro Kopf und Monat hätten sie 1,70 Euro bei den verschiedenen Lotto-Spielarten eingesetzt, in Schwaben seien es nur 1,46 Euro gewesen. Der Landeschnitt liegt bei 1,66 Euro pro Kopf und Monat.

 

Was nach wie vor fehle, seien die Spieler zwischen 25 Jahren und 40 Jahren, berichtete Caspers-Merk, seit einem Jahr Chefin der Lotto-Gesellschaft in Baden-Württemberg. Dies solle auch mit einem Ausbau des Internet-Lottos und der Einführung einer Lotto-App gelingen. Für das staatliche Internet-Lotto hätten sich seit Herbst 2012 rund 70 000 Spieler registrieren lassen. Wichtigster Vertriebspartner blieben aber die 3260 Annahmestellen im Land, so Caspers-Merk. Gemessen an den Einsätzen liegt der Anteil der Internet-Spieleinsätze nur bei etwa 2,2 Prozent. Mittelfristig strebe sie einen Anteil von fünf Prozent an. (DPA/LSW)

 

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