Die Kultur des Jahres 2013 in Zitaten

Karl Lagerfeld ist ein universeller Künstler. Foto: Armin Weigel
Karl Lagerfeld ist ein universeller Künstler. Foto: Armin Weigel

«Bei Wagner braucht man gewisserweise immer einen Psychiater.» (Simon Rattle, britischer Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, am 3. Januar in der «Zeit») «Wenn Leute zu teure Kunst kaufen, ist das ein Beweis dafür, dass sie keinen wirklichen Geschmack haben.» (Modeschöpfer und Kunstfreund Karl Lagerfeld am 21. Februar in «Zeit online»)

«Wir haben einen veralteten Blick auf die Jugend von heute (...), die jungen Menschen streben nach Freiheit.« (Abdellatif Kechiche, Regisseur von «La vie d'Adèle», am 26. Mai in Cannes nach Verleihung der Goldenen Palme)

 

«Als Schriftsteller braucht man praktischerweise nur alle paar Jahre eine Idee.» (US-Thriller-Autor Dan Brown am 2. Juni in «Bild am Sonntag»)

 

«Was ich für Kultur halte, ist in den vergangenen fünfzig Jahren weitgehend verschwunden. Heute herrscht eine globale Zerstreuungskultur.» (Der peruanische Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa am 16. Juni in «Welt am Sonntag»)

 

«Wir Clowns sind umso lästiger, weil unser Widerstand lachend geschieht.» (Der italienische Dramatiker und Nobelpreisträger Dario Fo am 4. Juli im «Zeit-Magazin»)

 

«Jeder von außen ist der Feind. Das ist pure DDR.» (Frank Castorf, Regisseur des «Ring der Nibelungen», am 20. Juli zu den Arbeitsbedingungen bei den Wagner-Festspielen in Bayreuth)

 

«Wenn du dich ausschließlich in dieser Trashkultur bewegst, ist es wie den ganzen Tag Bonbons zu essen.» (US-Regisseurin Sofia Coppola am 1. August im «Zeit-Magazin» über den Umgang mit Medien)

 

«Unterhaltsam und halbwegs klischeefrei eine gute Story zu erzählen, die mich selbst interessiert. Mehr nicht.» (Jungschriftstellerin Helene Hegemann am 4. August in «Welt am Sonntag» über ihre Ansprüche)

 

«Ihn zu lesen, hat immer zum Leben ermuntert.» (Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters, am 27. August zum Freitod des Schriftstellers Wolfgang Herrndorf)

 

«Ich will meine Worte nicht verschwenden, denn ich brauche sie für meine Literatur.» (US-Bestsellerautor T.C. Boyle am 15. September in der «Welt» zum «lästigen» Bloggen)

 

«Wir werden ihn immer hören, bei allen Büchern und Texten, die wir lesen.« («FAZ»-Mitherausgeber Frank Schirrmacher am 26. September zum Tode des Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki)

 

«Mein Leben ist geprägt von der Angst vor Langeweile.» (Regisseur Leander Haußmann am 29. September in «Welt am Sonntag»)

 

«Ich wusste lange nicht mal, dass ich bei denen auf der Liste stand.» (Die Kanadierin Alice Munro am 10. Oktober nach der überraschenden Nachricht von der Verleihung des Literaturnobelpreises an sie)

 

«Wir hatten gedacht, der Kommunismus sei tot, aber diese Krankheit ist chronisch.» (Die weißrussische Autorin Swetlana Alexijewitsch am 13. Oktober nach der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels)

 

«Ach, wissen Sie, die Jungen kennen den gar nicht mehr.» (Schauspieler Götz George am 6. November in «Spiegel online» über den früheren Quotenbringer «Schimanski»)

 

«Mehr als meine Bilder habe ich nichts geliebt in meinem Leben.» (Cornelius Gurlitt, der Besitzer des beschlagnahmten Münchner Kunstschatzes, am 18. November im «Spiegel»)

 

«Ich bin doch nur ein Autor und kein "Victoria's Secret"-Model.» (Der US-amerikanische Autor Stephen King am 19. November im Blitzlichtgewitter bei einem Fototermin in München)

 

«Spiel, Satz und Sieg für Hildebrandt. Was für ein Leben! Danke, lieber Dieter, für alles.» (Störsender.tv am 20. November auf seiner Website zum Tod des Kabarettisten Dieter Hildebrandt)

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