
In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist ein Selbstmordanschlag auf einen Bundeswehrkonvoi verübt worden. Nach Angaben eines Bundeswehr-Sprecher in Masar-i-Scharif sind dabei keine deutschen Soldaten verletzt worden. Der Anschlag ereignete sich während eines Besuchs von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) in Nordafghanistan.
Ein Fahrzeug mit einem Sprengsatz sei in den Konvoi hineingefahren, hieß es. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nichtmitgeteilt.
De Maizière landete am Morgen in Masar-i-Scharif, dem letzten von einst drei größeren deutschen Feldlagern in Nordafghanistan. Aus Kundus war die Bundeswehr offiziell im Oktober abgezogen, das Lager in Feisabad wurde bereits ein Jahr zuvor an die Afghanen übergeben.
Für den amtierenden Minister ist es der 14. Afghanistan-Besuch seit seinem Amtsantritt als Chef des Verteidigungsressorts 2011. Derzeit sind noch etwa 3400 deutsche Soldaten in Afghanistan. Der Nato- Kampfeinsatz läuft Ende kommenden Jahres aus. Unter dem Namen «Resolute Support» (Entschlossene Unterstützung) plant die Nato eine kleinere Nachfolgemission, an der sich Deutschland mit bis zu 800 Soldaten beteiligen will.
Die Voraussetzungen dafür sind aber noch nicht erfüllt. Der afghanische Präsident Hamid Karsai hat immer noch nicht das Sicherheitsabkommen unterzeichnet, das den ausländischen Truppen Rechtssicherheit für ihren Einsatz geben soll. Die USA fordern eine Unterschrift bis Ende des Jahres, um den Einsatz nach 2014 planen zu können. (DPA)
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