
Beim Absturz eines Hubschraubers in eine gut besuchte Bar im schottischen Glasgow sind zahlreiche Menschen zu Schaden gekommen. Polizeisprecherin Rose Fitzpatrick sprach in der Nacht von «mehreren Opfern». Ob es sich dabei um Tote handelt, blieb zunächst unklar. «Wir haben eine Reihe von Verletzten aus dem Gebäude geborgen. Sie wurden in Krankenhäuser und an andere Orte gebracht», sagte Feuerwehr-Einsatzleiter Lewis Ramsey.
Demnach waren am frühen Morgen - Stunden nach dem Unglück - noch immer Menschen in dem Pub eingeschlossen. Zu diesen bestehe aber Kontakt, sagte Ramsey.
Der schottische Ministerpräsident Alex Salmond ging von möglichen Todesopfern aus. «Bei einem Ereignis dieser Größenordnung müssen wir uns alle auf die Wahrscheinlichkeit von Todesopfern gefasst machen», schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter. Der örtliche Labour-Abgeordnete Jim Murphy, der den Rettungskräften zu Hilfe kam, sprach von mehreren Bewusstlosen. Er berichtete von einer Menschenkette, die Verletzte aus dem Gebäude transportierte. Der Helikopter war am Freitagabend um 22.25 Uhr in das Dach des Pubs «The Clutha» in der Glasgower Innenstadt gestürzt. Nach ersten Erkenntnissen fing der Hubschrauber, der mit zwei Polizeibeamten und einem zivilen Piloten besetzt war, nicht Feuer. Auch im Gebäude gab es offenbar keinen Brand. Augenzeugen beschrieben, wie die Decke des Gebäudes langsam einstürzte. Die Feuerwehr schickte umgehend 15 Einsatzwagen an den Unglücksort.
Die Band, die in dem Pub vor rund 120 Gästen aufgetreten war, soll zunächst weitergespielt haben. Die Mitglieder der Gruppe Esperanza seien wohlauf, wurde auf deren Facebook-Seite mitgeteilt.
Andere Augenzeugen sprachen von Verletzten, die auf Tragen aus dem Gebäude gebracht würden. Das Wrack des Helikopters steckte im Flachdach des Pubs fest. Die Glasgower Innenstadt entlang des Meeresarmes Clyde ist an Freitagabenden sehr stark bevölkert. Der Pub gilt bei Partygängern als beliebt.
Auf Twitter reagierten umgehend britische Politiker und drückten ihr Entsetzen über das Geschehen in Glasgow aus. Seine Gedanken seien bei allen, die von dem Unglück betroffen seien, schrieb Premierminister David Cameron. Die stellvertretende Ministerpräsidentin Nicola Sturgeon sprach von «schockierenden Nachrichten».
Bei der abgestürzten Maschine handelt es sich um einen Eurocopter vom Typ EC 135 T2. Experten äußerten die Vermutung, dass die Besatzung möglicherweise eine Notlandung versucht habe, weil die Motoren ausgefallen sein könnten. Über das Schicksal der Besatzung war zunächst nichts bekannt. (DPA)
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